
V.li.: Dr. Matthias Wölfel, Landräte Dr. Fritz Brechtel (GER) und Dietmar Seefeldt (SÜW/Aufsichtsratsvorsitzender DRK Rettungsdienst Südpfalz GmbH).
Fotos über KV GER
Kreis Germersheim – In den beiden neuen Notarzteinsatzfahrzeugen des Deutschen Roten Kreuzes ist die sogenannte RescueWave-Technik nun fest eingebaut und integriert.
Das teilte Landrat Dr. Fritz Brechtel mit. Damit kann per Knopfdruck das System aus dem Cockpit des Fahrzeugs heraus gestartet werden. Durch RescueWave können die Einsatzkräfte im Notfall schneller und koordinierter auch bei einer großen Anzahl von Verletzten agieren und Leben retten. „Am besten wäre es natürlich, es käme nie zu einem Massenanfall von Verletzten, aber technisch sind die Rettungskräfte damit vorbereitet, um ohne weiteren Zeitverlust informieren und reagieren zu können.“
Der Landkreis Germersheim hatte das System 2019 angeschafft und war damit der erste Landkreis bundesweit, in dem RescueWave angewendet wird. [Lesen Sie dazu: RescueWave rettet Leben – Neues System im Kreis Germersheim eingeführt – spektakuläre Show zur Anschauung [mit Video])
Der Sprecher der Leitenden Notärzte, Dr. Matthias Wölfel, sagte: „Der Faktor Zeit entscheidet in der Notfallmedizin über Leben und Tod oder bleibende Schäden. Um den Informations- und Zeitverlust bei einem Massenanfall von Verletzten so gering wie möglich zu halten, ist RescueWave ideal. Mit der Anschaffung kam der Katastrophenschutz in der digitalisierten Welt an, das Erfassen von Verletzten, Verletzungsschwere und die Verteilung auf geeignete Transportmittel in entsprechende Kliniken wird regelrecht revolutioniert und enorm beschleunigt.“

Bei kleineren Unfallereignissen kam das System bereits zum Einsatz, z.B. im letzten Herbst in Kuhardt (sechs Verletzte). Von Großschadenslagen ist der Landkreis seit dem Systemstart bisher verschont geblieben. Diese wurden jedoch mit großen Übungen geprobt.
Bisher mussten bei großen Unfällen alle Informationen per Hand für jeden Patienten auf Sichtungskarten notiert werden. Das System ersetzt die bisherigen Sichtungskarten für Verletzte durch digitale Anhängesender, mit denen parallel medizinische, persönliche und organisatorische Daten sowie die exakte Position erfasst und in Echtzeit allen Führungskräften und Entscheidungsträgern visuell aufgearbeitet zur Verfügung gestellt werden können.
In den neuen Fahrzeugen befinden sich u.a. das Funksystem für RescueWae, das nun per Knopfdruck gestartet werden kann, ein Tablet mit der entsprechenden Software und einige der Anhängersender, die verletzte Personen umgehängt bekommen und entscheidende Informationen direkt an die Notärzte und Rettungskräfte schicken. Stationiert sind die Notarzteinsatzfahrzeugen in Germersheim und Kandel.
Das digitale System RescueWave, ein Produkt der Firma ITK Engineering GmbH, der Vomatec Innovations GmbH und der antwortING Beratende Ingenieure PartGmbB, wurde zwei Jahren lang in der Entwicklung von Leitenden Notärzten, Organisatorischen Leitern sowie der Schnelleinsatzgruppe aus dem Landkreis Germersheim begleitet.
„RescueWave kann nicht nur bei einem Massenanfall von Verletzten eingesetzt werden, sondern beispielsweise auch bei lebensbedrohlichen Einsatzlagen wie Terror- oder Amoklagen, Einsätzen der Feuerwehr bei Personensuchen oder Einsätzen auf dem Rhein, um wichtige Lageinformationen zu erfassen und zu übermitteln. Jetzt ist die Technik, die den Rettungskräften und Notärzten die Lage vor Ort schon während der Anfahrt zur Unfallstelle darstellt, fest integrierter Bestandteil zweier DRK- Notarzteinsatzfahrzeugen. Ich danke allen Beteiligten, die sich bei der Einführung und der weiteren Nutzung des Systems engagieren. Ich bin überzeugt davon, dass es die Rettungsarbeit deutlich erleichtert und Leben rettet“, so Landrat Brechtel.

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