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Pilotenvereinigung erwägt Klage gegen Nachtflugzeiten: „Es kommt vor, dass Piloten einschlafen“

9. Oktober 2013 | Kategorie: Panorama

Lufthansa-Maschinen am Flughafen: Transkontinentale Flüge dauern meist länger als zehn Stunden.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Frankfurt/Main- Die Pilotenvereinigung Cockpit prüft rechtliche Schritte gegen die neuen Nachtflugzeiten.

Cockpit-Präsident Ilja Schulz sagte dem Hörfunksender „hr-Info“, es gebe „eindeutige wissenschaftliche Belege dafür, dass es jenseits der 10 Stunden nachts zu gefährlicher Übermüdung kommt.“ Die elf Stunden Dienstzeit, die jetzt in der Regel stehen, seien nicht sicher: „Es kommt immer wieder vor, dass Piloten auch unabgesprochen im Cockpit einnicken. Und wenn das dann beide tun, ist das Flugzeug führerlos.“

EU-Kommission und Europäische Flugsicherheitsagentur EASA hätten bei der Neuregelung „der Wirtschaftlichkeit den Vorrang vor der Sicherheit der Passagiere gegeben.“ Die Alternative zu langen Dienstzeiten sieht Schulz darin, auf längeren Flügen einen dritten Piloten mitzunehmen: „Auf einer Strecke von Frankfurt nach New York würde das den Flug pro Gast um etwa 1,50 Euro verteuern. Und das ist sicherlich jeder im Sinne der Sicherheit bereit zu zahlen.“

Das EU-Parlament hatte heute beschlossen, dass Piloten nachts nur noch maximal elf Stunden ununterbrochen Dienst haben dürfen. (dts Nachrichtenagentur)

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