Hannover – Die Landesregierung in Niedersachsen geht nicht davon aus, dass das Nitratproblem im Grundwasser zeitnah gelöst werden kann.
Auf Anfrage der Grünen im Landtag teilte das Umweltministerium in Hannover mit, dass derzeit 39 Grundwasserkörper im Land aufgrund der Nitratbelastung in einem schlechten Zustand seien. Das berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ unter Berufung auf die Antwort.
Die entsprechende EU-Wasserrahmenrichtlinie schreibt vor, dass sich der Zustand eigentlich bis 2027 verbessert haben muss. Das Ministerium erklärte, bis dahin seien alle erforderlichen Maßnahmen eingeleitet, damit das Ziel langfristig erreicht werde.
„Da sich jedoch die Prozesse im Kontext des Grundwassers […] über (teilweise sehr) lange Zeiträume erstrecken, wird die Zielerreichung […] voraussichtlich nicht bis zu diesem Zeitpunkt gelingen.“ Dies werde vermutlich noch bis in die 2040er-Jahre hinein dauern. Grünen-Agrarpolitikerin Miriam Staudte sprach von „dreister Arbeitsverweigerung“ der Landesregierung.
„Damit kippt sie den Folgeregierungen das Problem vor die Füße“, so Staudte. In Niedersachsen wird 2022 ein neuer Landtag gewählt. Um die Nitratbelastung des Grundwassers gibt es schon lange Streit. Der Stoff gelangt unter anderem beim Düngen der Äcker in die Umwelt. Entsprechende Düngeregeln waren mehrfach verschärft worden. (dts Nachrichtenagentur)
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