
V.li.: Susi, Lars Reinert, Bürgermeister Mike Schönlaub, Stadtbürgermeister Michael Gaudier, Erster Kreisbeigeordneter Christoph Buttweiler.
Fotos: Pfalz-Express / Seifert – Fotostrecke am Textende
Kandel – Am 22. Mai 2025 wurde in Kandel ein Zeichen für Solidarität und gesellschaftlichen Zusammenhalt gesetzt: Die neue Kleiderkammer in der Gartenstraße 6 hat offiziell ihre Türen geöffnet.
Dank der gelungenen Zusammenarbeit zwischen der Verbandsgemeinde Kandel und der Lebenshilfe im Kreis Germersheim entstand ein Ort, an dem künftig nicht nur Kleidung weitergegeben wird, sondern auch Gemeinschaft entsteht. Die Kleiderkammer soll ein Ort der Begegnung sein, an dem Inklusion ganz selbstverständlich gelebt wird.
Zur feierlichen Eröffnung begrüßte Bürgermeister Mike Schönlaub zahlreiche Gäste, darunter Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, wie den amtierenden Stadtbürgermeister Michael Gaudier, Vertreter von Volksbank und Sparkasse – beide Institutionen unterstützen das Projekt finanziell –, aus kirchlichen Einrichtungen sowie Mitarbeitende der Lebenshilfe, die die Kleiderkammer künftig führen. Sie alle haben mit viel Herzblut zum Gelingen beigetragen.
Auch Richard Peters, frisch gewählter Vorsitzender des Landesverbands der Lebenshilfe Rheinland-Pfalz und in Kandel wohnhaft, war unter den Anwesenden. Der ehemalige Präsident der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder unterstützt in seiner Funktionen die Kleiderkammer und ähnliche Projekte maßgeblich.
In seiner Ansprache bedankte sich Bürgermeister Schönlaub bei allen Beteiligten, insbesondere bei seinem Vorgänger Volker Poß, der seinerzeit den Anstoß für das Projekt gegeben hatte.
Anschließend sprach Katrin Dommerdich von der Lebenshilfe ihren Dank aus an das Team, an die Gemeinde und an alle, die sich engagieren.
Christoph Buttweiler, Erster Kreisbeigeordneter des Landkreises Germersheim, hob in seiner Rede hervor, wie wichtig soziale Projekte wie die Kleiderkammer gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten sind.
Bevor Lars Reinert, Leiter der Tagesförderstätte „Tom Mut“ der Lebenshilfe Kandel, das Buffet (organisiert und zubereitet von der Lebenshilfe unter der Regie von Hauswirtschaftsleiter Markus Nagel) für eröffnet erklärte, stellten sich auch die Menschen vor, die der Kleiderkammer ein Gesicht geben: Die Ladenleiterin, die am liebsten einfach Susi genannt wird, sowie zwei Männer, die trotz ihrer Beeinträchtigung tatkräftig mithelfen und zeigen, wie Inklusion im Alltag funktionieren kann.
Die Kleiderkammer, die bereits seit vielen Jahren Bedürftige mit gut erhaltener Kleidung unterstützt, hat nun ihren festen Standort im ehemaligen Radhaus Rödel gefunden. Die Verbandsgemeinde stellt die Räumlichkeiten zur Verfügung, die Lebenshilfe übernimmt mit großem Engagement Organisation und Betreuung vor Ort.
Die Eröffnung war mehr als ein offizieller Akt, sie war ein sichtbares Zeichen dafür, was möglich ist, wenn Menschen zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen.
Die neue Kleiderkammer ist ab sofort zweimal pro Woche geöffnet. Die Lebenshilfe freut sich über Kleiderspenden und ehrenamtliche Unterstützung. (ls)
Wer kann die Kleiderkammern nutzen?
Das kann je nach Standort und Träger leicht variieren, aber meist gilt:
- Menschen mit geringem Einkommen, z. B. mit:
- Bürgergeld (ehemals Hartz IV)
- Grundsicherung
- Asylbewerberleistungen
- Geringverdienerstatus (Nachweis erforderlich)
- Menschen mit Behinderung oder ihre Angehörigen (besonders bei der Lebenshilfe)
- In Ausnahmen auch alle anderen, etwa bei sogenannten „Sozialkaufhäusern“ mit offenem Zugang
Hinweis: Oft wird ein Nachweis der Bedürftigkeit verlangt, z. B. ein Leistungsbescheid oder ein spezieller Berechtigungsausweis.

