Narrenmesse zum Jubiläum der Hagenbacher Wölfe: Fasching trifft Glauben

11. Februar 2025 | Kategorie: Kreis Germersheim

Foto: über F.X. Scherrer

Hagenbach – Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Hagenbacher Wölfe fand am Faschingssamstag in der St. Michaelskirche eine besondere Narrenmesse statt.

Schon beim Einzug wurde es ungewöhnlich. Zu einem flotten Marsch klatschte das bunte Publikum, als Messdiener und Pfarrer die Kirche betraten, begleitet von einer großen Horde graupelziger Wölfe, die mit ihren Masken in der Hand die Kirche betraten. Diese legten ihre Masken einzeln vor dem Altar ab, was dem Gottesdienst eine feierliche, aber zugleich humorvolle Note verlieh.

Die Kirchenbänke waren nicht nur mit Kindern gefüllt, die der Einladung zum Faschingsgottesdienst gefolgt waren, sondern auch mit Erwachsenen, die sich mit fröhlichen Hüten, Perücken und sogar leuchtenden Nasen in die Kirche wagten. Unter den Gästen waren Clowns, Indianer, Maikäfer und Kätzchen, aber auch Teufel mit leuchtenden Hörnern.

Foto: über F.X. Scherrer

Die ausgelassene Atmosphäre sorgte von Beginn an für ein stimmungsvolles Zusammensein. „So etwas ist immer gut“, erklärten die Organisatoren erfreut, die auch die Musikauswahl der Messe sorgsam gewählt hatten. Lieder wie „Unser Leben sei ein Fest“ und „Sing mit mir ein Halleluja“ verstärkten die Botschaft des Abends: Glaube kann mehr sein als nur frommer Ernst – er bringt auch Zuversicht und Freude ins Leben.

Ein Highlight war der Predigtdialog zwischen einem Wolf (Marina Hartmeier) und einem FIG-Narr (Klaus Scherrer), der zum Nachdenken anregte. Die zentrale Frage lautete: „Was steckt hinter der Maske?“ Die Antwort war einfühlsam: „Ein Mensch – mit all seinen Schwächen, aber auch mit einem großen Herz.“ Und genau das ist es, was die Fasnacht ausmacht: Die Masken und Kostüme helfen, sich selbst aus einer anderen Perspektive zu betrachten, „aber Gott sieht uns stets, wie wir wirklich sind – mit unseren Fehlern, aber auch mit all dem Guten in uns“, wie es hieß.

Foto: über F.X. Scherrer

In den 25 Jahren seit der Gründung haben die Hagenbacher Wölfe als Gemeinschaft zusammengefunden, wie ein unsichtbares Band, das sie stark macht. Kein Wolf ist je allein, sie unterstützen sich gegenseitig, lachen zusammen und feiern das Leben. Die Botschaft des Abends war klar: Feiern wir mit gutem Gewissen – fröhlich, gemeinsam und mit einem dankbaren Herzen. Denn es sind die Gemeinschaft, der Zusammenhalt und das Lachen, die uns durch die Zeit tragen.

Musikalisch begleitet wurde die Narrenmesse von einer Band, die aus Musikern der Musikvereine Hagenbach, Berg und Wörth bestand. Diese hatten sich direkt unter der Statue des heiligen Michael positioniert und sorgten für die passende musikalische Untermalung.

Pfarrer Fredi Bernatz segnete die Masken, bevor er ein bewegendes Schlussgebet sprach, das die Feierlichkeiten würdig abschloss:

„Dem Leben und uns selber trauen. Wenn wir auch nach der Fastnachtszeit, Humor bewahren und Freundlichkeit. Wenn wir auch noch im Alltag wissen, dass Masken auch mal runter müssen. Wenn wir die Lebensfreude pflegen und sie unter Gottes Segen stellen. Dem Leben und uns selber trauen und so an Gottes Reich mitbauen, dann ist die Fastnacht in der Tat nur ein Vorgeschmack und wie ein Samen für unser ganzes Leben. Amen.“

Zum Abschluss der Narrenmesse bedankte sich Wölfin Marina Hartmeier bei allen Teilnehmern und lud zu einem Umtrunk vor der Kirche ein. Der Gesangverein Frohsinn übernahm die Bewirtung und sorgte dafür, dass noch lange fröhlich weitergefeiert wurde.

Foto: über F.X. Scherrer

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