Germersheim / Landau Die Staatsanwaltschaft Landau hat Anklage gegen einen 45-jährigen Mann aus dem Kreis Germersheim erhoben. Ihm wird vorgeworfen, dem damals 43-jährigen Strafgefangenen der Justizvollzugsanstalt (JVA) Bruchsal, Aleksandr P., am 30. Oktober 2023 während eines begleiteten Ausgangs am Sollachsee in Germersheim zur Flucht verholfen zu haben.
Die Anklage umfasst die Vorwürfe der Gefangenenbefreiung und der Vollstreckungsvereitelung. P. war im Jahr 2012 vom Landgericht Karlsruhe auf Anklage der Pforzheimer Staatsanwaltschaft u. a. wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden.
Geplante Fluchtaktion am Sollachsee
Laut Anklageschrift soll der 45-Jährige in die Fluchtpläne des Häftlings eingebunden gewesen sein. Die beiden Männer sollen die Flucht im Detail abgesprochen haben. Am Tag der Tat habe sich der Angeklagte an einem vereinbarten Treffpunkt in der Nähe des Sollachsees positioniert.
Nachdem der Häftling den beiden ihn begleitenden JVA-Bediensteten entkommen war, soll er sich zu dem Treffpunkt begeben haben. Dort habe der 45-Jährige ihn in seinen Pkw aufgenommen und über die Tschechische Republik nach Polen gebracht.
Fahndung führte in die Republik Moldau
Die Flucht des Häftlings löste intensive Fahndungsmaßnahmen aus, die von der Staatsanwaltschaft Pforzheim und dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg koordiniert wurden. Am 28. Juli 2024 konnte der Flüchtige schließlich in der Republik Moldau festgenommen werden.
Der mutmaßliche Fluchthelfer befindet sich seit dem 3. August 2024 in Untersuchungshaft. Nun liegt es am Schöffengericht des Amtsgerichts Landau, über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung des Hauptverfahrens zu entscheiden. (cli)
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