Freitag, 26. April 2024

Maximiliansau: Durchfahrtsverbot verärgert Arbeitnehmer mit Ausnahmegenehmigung

12. Februar 2019 | Kategorie: Kreis Germersheim

Stau schon lange vor der Rheinbrücke. 
Foto: Pfalz-Express

Maximiliansau – Seit dem 11. Februar gilt in Maximiliansau ein Durchfahrtsverbot in bestimmten Bereichen.

Der Grund: Seit die Baustelle auf der Rheinbrücke aktiv ist, versuchen viele Autofahrer, den Stau mit vermeintlichen „Schleichwegen“ durch den Ort zu umgehen. Das hatte unlängst nach Angaben der Stadt Wörth einen kompletten Zusammenbruch des Verkehrs in Maximiliansau zur Folge, nachdem es auf der Rheinbrücke auch noch einen Unfall gegeben hatte.

Die Stadt hatte darauf mit der Durchsetzung des eigentlich schon bestehenden Durchfahrtsverbots mit Absperrbaken am provisorischen Kreisverkehr Pfortzer Straße/Cany-Barville-Straße reagiert: Seit dem 11. Februar kontrollieren Mitarbeiter morgens des städtischen Ordnungsamts vor Ort, um eine Umfahrung der Absperrbaken zu verhindern. Eine Durchfahrt (von Hagenbach kommend) durch Maximiliansau in Richtung Rheinbrücke ist nicht mehr möglich (siehe Bericht).

„Kommen nicht zur Arbeit“

Was allerdings zahlreiche Arbeitnehmer verärgert: Auch für Inhaber einer Ausnahmegenehmigung gibt es kein Durchkommen. Die Zufahrt zum Ort ist in dieser Zeit über eben jene Strecke „vorläufig nicht möglich“, hatte die Stadt mitgeteilt.

Für Menschen, die im Ort arbeiten und von außerhalb kommen, ein echtes Problem. „Wir müssen über die Autobahn fahren, obwohl wir eine Ausnahmegenehmigung haben und es nur ein paar hundert Meter zu unserem Arbeitsplatz wären“, äußerten sich beispielsweise Erzieherinnen und Lehrer gegenüber PEX.

Nitsche: „Uns bleibt keine andere Wahl“

Weshalb die Ausnahme für die Inhaber der Genehmigung nicht gilt, ist schwer nachzuvollziehen.

Auf Nachfrage sagte Bürgermeister Nitsche dem Pfalz-Express, dass ja die zweite Ortsdurchfahrt offen sei: „Von Wörth aus kommt man jederzeit rein.“ Unannehmlichkeiten seien natürlich damit verbunden.

Die Mitarbeiter des Ordnungsamts hielten keine Fahrzeuge an, sie stünden aber bereit, wenn Autofahrer wissen wollten, warum die Durchfahrt geschlossen sei. Noch immer würden viele Verkehrsteilnehmer den Stau umfahren, deshalb habe man vorläufig die Ausnahmegenehmigung ausgesetzt. „Wir müssen uns das eine Weile anschauen und die Entwicklung abwarten“, so Nitsche. Es sei noch immer zu viel los, deswegen gelte es darauf zu achten, dass sich kein allzu großer Rückstau bilde.

Die Kräfte könnten kurze Auskünfte erteilen, aber nicht jedesmal ihren Platz verlassen, um die Barken auf – und wieder zuzuschieben. Wenn das alle begriffen hätten, könne man die Ausnahmegenehmigung wieder in Kraft setzen: „Das hängt auch von der Einsicht der Leute ab.“

Am Kreisverkehr bei Hagenbach sei die Sperrung bereits deutlich angezeigt, sagte Nitsche, trotzdem „fährt man bewusst am Schild vorbei.“ Deshalb gebe es „keine Gnade“ mehr an dieser Stelle.  „Die Situation ist nicht optimal“, räumte Nitsche ein. „Uns bleibt aber keine andere Wahl, als radikale Maßnahmen zu verhängen.“ Mehrmals schon sei der Ort komplett verstopft gewesen, der Verkehr vollständig zum Erliegen gekommen.  „Ein Rettungsfahrzeug wäre nicht durchgekommen.“  (cli/aktualisiert)

 

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4 Kommentare auf "Maximiliansau: Durchfahrtsverbot verärgert Arbeitnehmer mit Ausnahmegenehmigung"

  1. Danny G. sagt:

    In Frankreich hat man sich schon gelbe Westen angezogen. In Deutschland wird es auch kommen müssen. Fahrverbote, Schranken,Restriktionen und Steuererhöhungen für die, die dieses Irrenhaus finanzieren und am laufen halten.
    Das kann und wird nicht lange gut gehen. Am 26. Mai kann man wieder demokratisch per Kreuzchen versuchen dem Irrsinn eine andere Richtung zu geben.

    • Chris sagt:

      Man kann auch anstatt gelber Westen anzuziehen einfach regeln beachten. Wenn alle das seit Jahren geltende Durchfahrtsverbot beachten würden bräuchte es keine Schranken.
      Sie können Kreuzchen machen wo sie wollen, solange sie das Recht nach eigenem Gusto interpretieren wird ihnen keine legislative welcher Art auch immer gefallen.

      • Danny G. sagt:

        „Wenn alle das seit Jahren geltende Durchfahrtsverbot beachten würden bräuchte es keine Schranken.“
        Wenn jahrelang die geltenden Regeln kontrolliert und unberechtigt Durchfahrende zur Kasse gebeten worden wären, wäre mein Gusto in Sachen Recht zur Gänze interpretiert worden. Dann bräuchte man jetzt auch keine Schranken und hätte keine Lehrer und Erzieher, die nicht zur Arbeit kommen.
        Meine 3 Pfennige zur Sache: Nur im Süden der USA und in Wörth am Rhein werden im Jahr 2019 noch Mauern, Schranken und Zäune errichtet.

  2. manuma sagt:

    So ein Gerede. Wer soll denn jeden Morgen kontrollieren? Die Polizei hat doch erklärt, dass ihr dies nicht fortlaufend möglich ist. Sie,Danny G. hätten sich ja freiwillig dort hinstellen und die unberechtigt Durchfahrenden zurückweisen können! Es kommen auch alle Lehrer und Erzieher rechtzeitig zur Arbeit, wenn sie rechtzeitig zuhause wegfahren und auf einem der beiden anderen Wege zur Arbeit fahren. Der letzte Satz ist doch ein völliger Unsinn. Fragen Sie doch die überwiegende Maxauer Bevölkerung, wie sie zu den Maßnahmen steht – was sie jeden Morgen in ihrem Ortsteil erleben muss, fragen Sie die Notdienste, die in den Ort müssen, wenn alles zugestaut ist! Sehen Sie sich doch einmal selbst die Situation vor Ort an. Auch die Wörther wollen so schnell wie möglich diese Durchfahrtsverbote