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Manfred Kassner unterstützt Aufruf des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels: Nachteilige Auswirkungen von TTIP befürchtet

23. Mai 2015 | Kategorie: Landau, Politik regional

Manfred Kassner (2.v.r.) sorgt sich um die Buchpreisbindung.
Foto: red

Landau. Der Deutsche Kulturrat und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels haben den 21. Mai zum „Tag der kulturellen Vielfalt“ und zum „Tag gegen TTIP“ erklärt.

Auch Manfred Kassner, der derzeit bei den Landauer Bürgern um Stimmen für die bevorstehende OB-Wahl wirbt, unterstützt dieses Anliegen.

„Am Wahlstand werde ich immer wieder von Bürgern darauf angesprochen, wie ich zu TTIP stehe. Ihnen pflege ich zu antworten, dass es für mich kulturelle Eigenheiten und bewährte Strukturen gibt, auch in der Wirtschaft, die nicht verhandelbar sind.

Hierzu zählt für mich etwa die deutsche Buchpreisbindung, die fallen könnte, wenn TTIP in dieser Form von europäischer Kommission, europäischem Parlament und Bundestag abgesegnet wird. Dies ist ein bezeichnendes Beispiel dafür, wie europäische und nationale Politik immer wieder unmittelbar auf kommunaler Ebene – und dann halt oft nachteilig – durchschlagen. Denn die Buchpreisbildung sorgt für Preisstabilität und stärkt die vielen verschiedenen, auch kleineren Buchhandlungen vor Ort gegenüber den großen Ketten und der internationalen Digitalwirtschaft von Amazon, Google & Co. Fällt sie, geraten die ohnehin schon wirtschaftlich bedrängten Buchhandlungen ökonomisch weiter unter Druck, muss vielleicht die ein oder andere schließen.

Das ist in den letzten Jahren leider viel zu oft geschehen, bekanntlich auch hier in Landau.“ Damit aber, so führt Kassner weiter aus, setze sich die Verödung der Innenstadt weiter fort, die Stadt verliere an Attraktivität, ein Rückgang der Besucherzahl sei die Folge.

Hierdurch aber gerieten dann auch andere Geschäfte unter Druck. „Es sind genau solche Entwicklungen, gegen die die AfD sich richtet, wenn sie sich immer wieder für die strikte Beachtung des Subsidiaritätsgedankens stark macht und die stärkere direkte Beteiligung der Bürger bei Entscheidungen einfordert, die derart weit in den eigenen Alltag hineinreichen.

Denn es macht für die Attraktivität Landaus als Einkaufsstadt schon einen Unterschied, wenn ich nach dem Besuch des Wochenmarktes noch rasch der wohlsortierten Buchhandlung um die Ecke einen Besuch abstatten kann, um mich zwanglos und unkompliziert, aber sicher gut beraten von der freundlichen Fachkraft meines Vertrauens mit spannender und unterhaltsamer Wochenendlektüre zu versorgen, oder ob ich an einem 1-€-Shop vorbeilaufe, wo man sicher vielerlei günstig bekommt, aber selten das, woran man so lange so große Freude hat wie an einem guten Buch“, so Kassner, der die Sorgen von Alexander Skipis, dem Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, teilt.

Dieser warnte: Die Preisbindung dürfe in diesen Verhandlungen „nicht zum Bauernopfer werden“. Denn: „Feste Ladenpreise tragen zum Erhalt einer intakten Buchhandelslandschaft bei und zu einem hochwertigen Buchangebot. Das kommt vor allem den Lesern zugute.“

„Dem kann ich nur zustimmen“, so Kassner, „und daher unterstütze ich die Protestresolution des Börsenvereins von ganzem Herzen. Ich rufe alle Landauer Bürger auf, es mir gleichzutun und sich auf der Netzseite des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels (www.buchhandel-statt-freihandel.de) als Unterstützer der Protestresolution zu registrieren. Bislang haben dies erst 5000 Menschen getan. Es wäre doch ein tolles Zeichen von uns Landauern, wenn wir durch unser Engagement diese Zahl deutlich pushen könnten.“ (red)

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Ein Kommentar auf "Manfred Kassner unterstützt Aufruf des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels: Nachteilige Auswirkungen von TTIP befürchtet"

  1. Bücherwurm sagt:

    Ein Herz für Bücher und noch dazu jemand, der sich für die kleinen Leute einsetzt, also dieser Manfred Kassner wird mir immer sympathischer. Schade, dass von den Mitbewerbern hierzu praktisch nichts zu hören ist.