Landtagsabgeordneter Peter Lerch fordert breites Hilfspacket für die touristischen Anbieter

14. August 2020 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Politik regional

Peter Lerch
Foto: Rolf H. Epple

SÜW. Heimischer Tourismus in Corona Zeiten – CDU-Landtagsabgeordneter Peter Lerch wollte sich einen Eindruck von der aktuellen Situation verschaffen und besuchte 12 touristische Anbieter. Von der Sesselbahn bis zum Zoo, vom Hotel-Restaurant bis zur Waldgaststätte und vom Caterer bis zum Weingut.

„Ganz klar, Corona hat deutliche Spuren hinterlassen – in den Kassen, aber erkennbar auch im Gemüt. Umsatzeinbrüche von 70% – 90 % lassen sich nicht einfach so wegstecken und im weiteren Jahresverlauf auch nicht ausgleichen“, so Lerch.

Dies könne in manchen Betrieben an die Substanz gehen. „Klar, die staatlichen Hilfen, ob als Kredite oder als Zuschüsse – in Rheinland-Pfalz leider selten – haben geholfen.“ „Deutliche Wirkung“ habe die Mehrwertsteuersenkungen gebracht. Aber auch örtliche Initiativen, wie Essenservice oder die zusätzliche Bereitstellung von Flächen für die Außenbewirtschaftung hätten laut Lerch geholfen. „Dass auch die partielle Aussetzung des Insolvenzrechts begrüßt wurde zeigt, wie brisant die Lage teilweise ist“.

Relativ erfreulich sei die aktuelle Situation in gastronomischen Betrieben mit großer Außenbewirtschaftung und Hotels mit dem Schwerpunkt auf Urlaubern. Deutlich mehr Schwierigkeiten jedoch gäbe es bei den Carterern und den Hotels mit der Priorität auf Tagungen und Business-Reisenden. In den Weingütern sei das Bild differenziert. „Gebeutelt hat es die Weinmacher, welche in der Gastronomie ihren wesentlichen Absatzmarkt haben“, so Lerch.

„Erfreulicherweise konnte ein Großteil des Personals, auch dank der Kurzarbeiterregelungen, gehalten werden. Anders sieht es bei den Aushilfen aus. Hier mussten viele freigestellt werden. Was für manche, gerade auch studentische Hilfskräfte nicht einfach zu verschmerzen ist.

Aussagen, wie „es muss doch weitergehen“ oder „das packen wir schon“ konnte ich oft hören. Trotzdem sind viele Befürchtungen vor dem Ende der Freiluftsaison oder gar, eines zweiten Lock-Down latent vorhanden,“ so Lerch. Hier spürt er in dem Wirtschaftszweig „allenthalben Existenzängste“. Auch der Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) befürchtet im Spätjahr eine Insolvenzwelle, der 20% bis 30% der Betriebe zum Opfer fallen könnten.

Dieses Szenarium gilt es, nach Lerch, mit Macht zu verhindern. „An der Südlichen Weinstraße wurde über Jahrzehnte hinweg, mit viel Mühe und Herzblut eine funktionierende touristische Infrastruktur mit attraktiven Hotels, origineller Gastronomie und beliebten Freizeiteinrichtungen geschaffen. Dieser Wirtschaftszweig stellt heute eine tragende Säule der heimischen Wirtschaft dar und hat wesentlich zum Wohlstand dieser Region beigetragen.“

Um dies nicht alles zu gefährden sieht der Abgeordnete die Notwendigkeit bei den staatlichen Unterstützungsleistungen nachzusteuern. Konkret fordert er, dass die Kredite und Zuschüsse verlängert werden müssen und dass die Senkung der Mehrwertsteuer erhalten bleibt.

Auch die erleichterten Regelungen im Insolvenzrecht, sowie die Dauer der Gewährung von Kurzarbeitergeld müssten verlängert werden. „Es geht hier nicht nur um das Überleben einzelner Betriebe, sondern um die wirtschaftliche Grundlage einer ganzen Region“, so Abgeordneter Lerch in seinem Schlussappell.

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