
V.li.: Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Christian Betzel, Tobias Gehrlein (Stellvertretender Erstretter-Beauftragter), Landrat Martin Brandl und Marco Hemmer, ehrenamtlicher Erstretter-Beauftragter für den Landkreis Germersheim.
Foto: KV GER / mda
Kreis Germersheim – Im Landkreis Germersheim wird ab sofort ein neues Trainingsprogramm für Freiwillige angeboten, die sich als Erstretter in ihrer Region engagieren möchten.
Landrat Martin Brandl rief zur Teilnahme auf, da im Durchschnitt einmal täglich ein Erstretter zu einem Einsatz in der Südpfalz gerufen wird. „Es ist entscheidend, dass wir noch mehr Menschen für dieses Ehrenamt gewinnen können“, betonte er bei der Vorstellung des Programms mit Marco Hemmer, dem ehrenamtlichen Erstretter-Beauftragten, und dessen Stellvertreter Tobias Gehrlein.
Das neue Programm der „Erstretter Südpfalz“ folgt auf das Projekt der „Mobilen Retter“ und richtet sich an alle Menschen im Landkreis, die bereit sind, im Notfall mit Erste-Hilfe-Kenntnissen in ihrer Nähe alarmiert zu werden.
Christian Betzel, Brand- und Katastrophenschutzinspekteur, erklärte das System: „Über die Smartphone-App ‘Katretter’ alarmiert die Leitstelle freiwillige Ersthelfer, die sich in der Nähe des Einsatzorts befinden und so schneller vor Ort sein können als der reguläre Rettungsdienst.“ Besonders bei Herz-Kreislauf-Stillständen können die Ersthelfer lebenswichtige Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten, bis professionelle Rettungskräfte eintreffen.
Landrat Brandl dankte den Verantwortlichen für die Schaffung des Trainingsprogramms und die Organisation der notwendigen Geräte und Räumlichkeiten. „Es war notwendig, die Strukturen für eine effektive Schulung zu schaffen“, so Brandl während des Starts des Programms im Führungs- und Lagezentrum in Bellheim.
Aktuell sind rund 350 Ersthelfer im Landkreis Germersheim registriert. Doch Marco Hemmer betont, dass eine höhere Zahl an Freiwilligen dringend erforderlich ist, um die Reanimationsrate durch Laien von derzeit etwa 40 Prozent zu steigern. „Es bedarf keiner medizinischen Vorbildung, um als Erstretter tätig zu werden. Mit einer mehrstündigen Schulung können die Teilnehmer bereits dazu befähigt werden, Erste-Hilfe-Maßnahmen zu ergreifen, die die Überlebenschancen erhöhen.“
Ersthelfer werden nur dann alarmiert, wenn Menschen bewusstlos sind und Erste-Hilfe-Maßnahmen wie Herzdruckmassagen und Atemspenden notwendig sind.
Landrat Brandl und BKI Betzel appellieren an die Bevölkerung, sich für das Erstretter-Netzwerk zu melden. Nach einer entsprechenden Schulung sind die Helfer rechtlich abgesichert und erhalten von Brandl die offizielle Ernennung zum Erstretter. So tragen sie zur Sicherheit und Lebensrettung in der Region bei.
Weitere Informationen sind auf der Website des Landkreises zu finden, Interessierte können sich auch per E-Mail an ger@erstretter-suedpfalz.de wenden.

