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Kosten- und Nutzenuntersuchungen für stillgelegte Bahnstrecken Landau – Germersheim und Landau – Herxheim (-Rülzheim) beschlossen

21. Mai 2019 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Landau, Regional

Mit der Bahn von Germersheim nach Landau oder umgekehrt – das wünschen sich viele Südpfälzer.
Symbolbild: dts Nachrichtenagentur

GER/SÜW/LD – Die Geschäftsstelle des Zweckverbands Schienenpersonennahverkehr wurde bei der Verbandsversammlung in Bad Dürkheim beauftragt, eine Kosten-, Nutzenuntersuchung für eine Reaktivierung der derzeit stillgelegten Bahnstrecken Landau – Germersheim und Landau – Herxheim (-Rülzheim- Karlsruhe) durchzuführen. Das soll in Abstimmung mit dem Verkehrsministerium geschehen. 

Die Landräte Dietmar Seefeldt (SÜW), Dr. Fritz Brechtel (GER) und Oberbürgermeister Thomas Hirsch (Landau) haben die Untersuchungen für beide Bahnstrecken angeregt, um zu analysieren, ob eine Reaktivierung dieser Bahnstecken für den Personenverkehr sinnvoll ist.

Ob eine Streckenreaktivierung Sinn macht, wurde letztmalig bei der Bahnstrecke Landau – Germersheim im Jahr 1999 und bezüglich der Strecke Landau – Herxheim im Jahr 2004 analysiert.

„Beide Untersuchungen ergaben damals, dass es aus volkswirtschaftlicher Sicht nicht sinnvoll wäre, diese Bahnstrecken wieder für den Personenverkehr in Betrieb zu nehmen. Seit diesen Untersuchungen sind bereits 15 bis 20 Jahre vergangen, in dieser Zeit haben sich  die angrenzenden Kommunen weiterentwickelt, so dass es nun an der Zeit und sinnvoll ist, die Reaktivierung erneut auf den Prüfstand zu stellen“, so Seefeldt, Brechtel und Hirsch.

Die betroffenen Landkreise und Landau, das Verkehrsministerium und der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr würden die Nutzen-, Kostenuntersuchungen mitfinanzieren. Die Kosten für die erforderlichen Infrastruktur-Untersuchungen würden vom Ministerium getragen, hieß es.

Die Bahnstrecken Landau – Germersheim und Landau – Herxheim sind seit Juni 1984, bzw. September 1983 für den Personenverkehr stillgelegt. Bis Mitte der 1990er Jahre wurde auf beiden Strecken noch ein bescheidener Güterverkehr durchgeführt.

Beide Bahnlinien sind bis heute für den Eisenbahnverkehr rechtlich gewidmet. Auf der Strecke Landau – Germersheim hat sich auf dem Streckenabschnitt Landau-Bornheim – Westheim ein touristischer Fahrraddraisinenbetrieb etabliert, die Schieneninfrastruktur der Bahnlinie Landau – Herxheim wird derzeit nicht genutzt, ist aber ebenfalls durch einen Trassensicherungsvertrag des Landes mit der DB Netz AG im Bestand geschützt.

Bezüglich der Bahnlinie Landau – Germersheim soll die Reaktivierung als Eisenbahnstrecke untersucht werden.

Die Wiederinbetriebnahme der Strecke Landau – Herxheim sei dagegen nur als integraler Bestandteil der Stadtbahn Karlsruhe denkbar, da das Gelände des ehemaligen Bahnhofs Herxheim durch die Deutsche Bahn AG an die Gemeinde Herxheim verkauft wurde und mittlerweile überbaut ist.

Wie bei der Nutzen-Kosten-Untersuchung im Jahr 2004 soll daher eine Linie der Stadtbahn Karlsruhe über Wörth bis nach Rülzheim, von dort weiter als Neubaustrecke bis nach Herxheim, durch Herxheim hindurch und zwischen Herxheim und Landau auf der Trasse der stillgelegten Eisenbahnstrecke bis zum Bahnhof Landau untersucht werden. (red)

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2 Kommentare auf "Kosten- und Nutzenuntersuchungen für stillgelegte Bahnstrecken Landau – Germersheim und Landau – Herxheim (-Rülzheim) beschlossen"

  1. Änner ausm Nirchendwo sagt:

    Jedwede Re-Aktivierung einer Bahnstrecke für den ÖPNV und ggf. lokalen Güterverkehr ist uneingeschränkt zu begrüßen.
    ÖPNV (i.d.F. SPNV) ist GRUNDSÄTZLICH seitens des Staates ein Zuschußgeschäft, egal ob StraBa, DuoTram, Deutsche Bahn Regio oder andere EVU. Insofern ist eine Vorabkalkulation mit der vorgabe ein KNV von 1,0 oder mehr zu erreichen nahezu unmöglich. Anbetracht der Tatsache, dass auf der Strecke LD – Herxheim mindestens ein Bahnübergang komplett neu erbaut werden müsste (Offenbach) und auf beiden Strecken die Elektrifizierung ein absolutes muss ist, werden dazu die Kommunen entlang der Strecke zur Kostenbeteiligung aufgefordert. Inwiefern sich die das leisten können / wollen steht noch in den Sternen.
    Hinzu kommt Teil 2

  2. Änner ausm Nirchendwo sagt:

    Teil 2
    Hinzu kommt, dass die Führung der Strecke in Herxheim innerorts auf öffentlichen Straßen geführt werden soll, was die Verwendung von Bahnstrom (15000 Volt, 16.67 Hz) ausschließt. Somit kommen nur Zweisystemfahrzeuge der KVV in Betracht, da in Herxheim dann mit Tramstrom (max. 750 Volt Gleichstrom) gefahren werden muss.

    Ich gebe LD – GER ein realistische Chance, der Herxheim-Variante keine.