Kleines 1×1 zum Thema Big Data: Das Gold der Wirtschaft

18. Juli 2017 | Kategorie: Computer & Internet, Vermischtes
Wie verwertet die Wirtschaft angesammelte Daten? Foto: Pfalz-Express

Wie verwertet die Wirtschaft angesammelte Daten?
Foto: Pfalz-Express

Längst hat sich unsere Wirtschaft im Rahmen der Digitalisierung so gewandelt, dass auch scheinbar uninteressante Daten zu einer gefragten Ware geworden sind.

Große globale Unternehmen machten die Information zu ihrem Kerngeschäft und verdienen damit Jahr für Jahr Milliarden. Doch was hat es mit Big Data auf sich und worin liegt der Wert für den einfachen Unternehmer?

Die wirksame Aufbereitung

Tatsächlich entwickelte sich der Kampf um die Daten schon wenige Jahre nach der Erfindung des World Wide Webs. Denn mit diesem war zum ersten Mal auch die Infrastruktur vorhanden, die definitiv notwendig ist, um große Datensätze analytisch zu ordnen. Über die Jahre hinweg kristallisierte sich nun ein Markt heraus, der viele andere Branchen übertrifft.

Doch alle Daten wären wertlos, könnten Analysten daraus keine Erkenntnisse gewinnen, die wiederum für den allgemeinen Markt interessant sind. Um also zu erkennen, wie beispielsweise das Angebot beim E-Commerce angepasst werden muss, um den Umsatz zu steigern, ist zunächst eine genaue Einordnung der vielen Informationen notwendig. Auf der Webseite von industry-press.com werden die Gütekriterien für diesen Prozess genauer beleuchtet.

Der Wert der Daten

Doch worin liegt nun der exakte Wert der Daten, die zur Grundlage großer Unternehmen werden? Am einfachsten fällt es, den Blick mithilfe eines Beispiels auf dieses komplexe Thema zu lenken. Dafür dient typischerweise der im Jahr 2004 ins Leben gerufene Konzern Facebook, der längst den weltweiten Markt dominiert.

Einen großen Teil seiner Einnahmen generiert das kalifornische Unternehmen nach wie vor durch die auf der Seite angezeigte Werbung. Geschäftspartner von Facebook können diese ganz präzise an eine Zielgruppe anpassen, da ausreichende Daten für diese Einschätzung anhand der Profile und Nutzungsmuster vorhanden sind.

Auch der Suchmaschine Google gelang es auf diese Weise, ein dichtes Netz an unterschiedlichen Dienstleistungen zu schaffen, die am Ende auch für die Verbraucher selbst einen gehörigen Mehrwert bieten.

Anonymität ist gegeben

Doch ist es nun bedenklich, wie die Unternehmen mit den gesammelten Daten umgehen? Immer wieder brandet starke Skepsis auf und das Modell des gläsernen Bürgers wird in den Mittelpunkt gerückt. Tatsächlich sind diese Zweifel absolut berechtigt, da persönliche Daten erhoben werden. Diese Generierung geschieht jedoch auf anonymer Basis und erst die zusammengefasste Analyse vieler solcher Bewegungsmuster führt zum eigentlichen Wert.

Die Konzerne sind demnach nicht in der Lage, von diesem groben Eindruck auf die exakten Verhaltensweisen eines einzelnen Nutzers zu schließen. Vielmehr wird dieser zu einem Repräsentanten einer bestimmten Klasse und verliert in diesem Rahmen seine ursprüngliche Identität im digitalen Bereich.

Wie weit geht die Datensammlung?

Viele Experten gehen in ihren Analysen sogar so weit, dass sie die systematische Erhebung bestimmter Daten als den wichtigsten Geschäftszweig in der Zukunft beschreiben. Die Frage ist, an welchem Punkt wir die rote Linie setzen, die den Bemühungen der Wirtschaft Einhalt gebietet.

Wenn beispielsweise gezielt gesundheitliche Daten gesammelt werden, um diese den Krankenkassen zur Einstufung ihrer Beiträge zu verkaufen, wäre ein äußerst sensibler Punkt erreicht.

Folglich müssen noch gesetzliche Regelungen geschaffen werden, welche das Recht eines jeden Bürgers schützen und ihn zumindest vor der Theorie des totalen Zugriffs durch die großen auf dem Weltmarkt agierenden Konzerne bewahren. Nur so kann auch zukünftig ein vernünftiger Umgang damit gewährleistet werden.  (plk) 

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