„Kein Täter werden“: Präventionsprojekt für pädophile Männer zieht Zwischenbilanz

25. Oktober 2016 | Kategorie: Nachrichten, Politik, Wissenschaft
Durch pornografische Misshalndlungen wird Kindern Leid zugefügt wird, das sie meist lebenslang nachhaltig schädigt.  Foto:polizei-beratung.de

Durch pornografische Misshalndlungen wird Kindern Leid zugefügt wird, das sie meist lebenslang nachhaltig schädigt. Foto: polizei-beratung.de

Berlin – Das Justizministerium unterstützte Präventionsprojekt „Kein Täter werden“ kann eine positive Zwischenbilanz ziehen.

An der Charité Berlin und an zehn weiteren Standorten in Deutschland wird Menschen, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen und daher Hilfe suchen, spezifische Diagnostik und Therapie unter Schweigepflicht angeboten.

Auf einer Pressekonferenz erläuterte Professor Beier, Sprecher des Netzwerks „Kein Täter werden“ und Leiter des Instituts für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Berliner Charité, dass sich in den letzten fünf Jahren bundesweit mehr als 7.000 Menschen an das Präventionsnetzwerk gewandt hätten. Über 2.000 Personen hätten sich zur Diagnostik und Beratung vorgestellt, 251 Betroffene bereits erfolgreich eine Therapie abgeschlossen.

Hintergrund:

Das Therapie- und Forschungsprojekt „Kein Täter werden“ läuft seit 2005 am Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Charité.

Ziel des Projektes ist es, Männern therapeutische Maßnahmen anzubieten, um einem ersten oder wiederholten sexuellen Missbrauch Minderjähriger vorzubeugen. Potentielle Täter sollen erreicht werden, bevor sie sexuelle Übergriffe begehen.

In den letzten Jahren ist es schrittweise gelungen, das Angebot der Charité Berlin auf ganz Deutschland auszudehnen. Zurzeit bestehen entsprechende Angebote an elf Standorten, nämlich in Berlin, Kiel, Leipzig, Hannover, Hamburg, Stralsund, Regensburg, Gießen, Düsseldorf, Ulm und Mainz. Die Standorte bilden ein Netzwerk, das an der Charité koordiniert wird.

Seit 2008 wird das Projekt an der Charité vom BJustizministerium finanziell unterstützt. Der anfängliche jährliche Förderbetrag von 250.000 Euro (2008) ist zwischenzeitlich gestiegen auf 585.000 Euro (2016).

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