Katastrophenwarnsysteme: Kreis Südliche Weinstraße setzt auf „Katwarn“ und „Nina“

2. November 2016 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Politik regional, Regional
Beispiel für Katwarn auf dem Handy. Foto: Pfalz-Express/Licht

Beispiel für „Katwarn“ auf dem Handy.
Foto: Pfalz-Express/Licht

SÜW – Der Landkreis Südliche Weinstraße wird die beiden Warnsysteme „Katwarn“ und „Nina“ einführen, um Bürger in Gefahren- und Katastrophenfällen über ihr Mobiltelefon zu informieren und zu warnen.

Das hat der Kreisvorstand entschieden und wird es dem Kreisausschuss empfehlen.

Man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, sagte Landrätin Theresia Riedmaier: „Dass solche Warn-Apps eine sinnvolle Investition in die Sicherheit der Bürger unseres Landkreises ist, steht außer Frage. Dennoch haben alle drei vorhandenen Systeme ihre Vor- und Nachteile. Deshalb mussten die Argumente intensiv fachlich diskutiert und genau abgewogen werden.“

Die Vorbereitungen und Auswertungen liefen schon seit einiger Zeit, so die Landrätin. Die Entscheidung für die beiden Systeme sei in enger Beratung und Abstimmung mit dem Landkreis Germersheim erfolgt.

Bei mehreren Unglücksfällen in der Region habe sich gezeigt, dass die Systeme „Katwarn“ und „Nina“ die Bevölkerung zuverlässig informierten, sagte der zuständige Kreisbeigeordnete Helmut Geißer.

Für eine Kombination beider Systeme spreche, dass diese unterschiedliche Datenübermittlungswege nutzten: „Katwarn“ nutzt das Mobilfunknetz, „Nina“ arbeitet satellitengestützt. So haben wir eine zusätzliche Absicherung. Außerdem haben wir auch die Entscheidungen der Nachbarlandkreise und der Stadt Landau berücksichtigt. Da Landau „Katwarn“ nutzt, sich aber „Nina“ im Nachbar-Bundesland Baden-Württemberg durchgesetzt hat, ist es sinnvoll, beide Warnsysteme hier in der Südpfalz zu etablieren.“

Beide Apps sind für Bürger kostenlos und können im App-Store (Apple), bei Microsoft (Windowsphone, nur Katwarn) oder im Playstore (Android) heruntergeladen werden.

Das „Katwarn“-System wurde vom Fraunhofer-Institut FOKUS im Auftrag der öffentlichen Versicherer entwickelt.

Die Beschaffung kostet 15.000 Euro pro Gebietskörperschaft, wobei das Land Rheinland-Pfalz auf Antrag 40 Prozent aus Mitteln aus dem I-Stock übernimmt. Weiterhin fallen für den Support jährlich Kosten in Höhe von 3.000 Euro je Gebietskörperschaft an.

„Nina“ ist das vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe entwickelte Programm (Notfall-Informations- und Nachrichten-App).

Dieses System ist in das staatliche System MoWaS (Modulares WarnSystem) eingebunden. „Nina“ wurde den Ländern zur Verfügung gestellt. Rheinland-Pfalz verfügt derzeit im Land über drei Alarmierungsstellen. Für den Landkreis SÜW ist dies die Berufsfeuerwehr Ludwigshafen. Bei „Nina“ entstehen für den Landkreis selbst keine Kosten.

Die Einführung der beiden Systeme wird nun vorbereitet. „Nina“ ist als System sofort verfügbar und wird deshalb sehr zeitnah eingeführt.

Für „Katwarn“ werden die organisatorischen und finanziellen Vorbereitungen getroffen. Bis zum Jahresbeginn 2017 soll die App dann zur Verfügung stehen. Der Landkreis will über die weitere zeitliche Entwicklung informieren.

Katastrophenwarnsystem "Nina".

Katastrophenwarnsystem „Nina“.

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