Freitag, 10. Mai 2024

Karl Dall vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen

10. Dezember 2014 | Kategorie: Panorama

Karl Dall: Wurde er Opfer einer Stalkerin?
Foto: red

Zürich  – Der Entertainer Karl Dall ist bei einem Gerichtsprozess in der Schweiz vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen worden.

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Strafe von zwei Jahren Haft auf Bewährung gefordert, der Anwalt der Klägerin forderte eine Genugtuung von 20.000 Schweizer Franken und eine Entschädigung von 32.000 Franken.

Dem 73-Jährigen war vorgeworfen worden, im September 2013 eine Schweizer Journalistin in einer Hotelsuite in Zürich zum Sex gezwungen zu haben. Die Frau war allerdings bereits als Stalkerin anderer Prominenter einschlägig bekannt. Die Beweislage reiche bei Weitem nicht, sagte Richter Roger Weber vom Zürcher Bezirksgericht.

An den Aussagen der Klägerin habe es Mängel und Unzulänglichkeiten gegeben. Dall stehen nun seinerseits 10.000 Franken zu. Er hatte nach einer Festnahme im November 2013 vier Tage in Untersuchungshaft gesessen.

Durch Vergewaltigungsprozess viel Geld verloren

Trotz des Freispruchs im Vergewaltigungsprozess hat Dall herbe finanzielle Einbußen wegen der Vorwürfe hinnehmen müssen. „Die Sender haben haben ja fest auf die Bremse getreten, als die Ermittlungen begannen“, sagte Dall der „Bild-Zeitung“.

Das könne er zum Teil auch verstehen. „Ich war ein Jahr nicht im Fernsehen, mir ist durch diese Sache viel Geld flöten gegangen. Wie es aussieht, werde ich weiter in der Serie „Notruf Hafenkante“ dabei sein und mit meinem Programm wieder auf die Bühne gehen. Ich bin froh, dass es dieser Frau nicht gelungen ist, meine Karriere zu zerstören. Das hätte ich wohl nicht verkraftet.“

Dall beschreibt, was er für die Frau empfindet, die ihn angezeigt hat: „Mein Mitleid mir ihr hält sich in Grenzen. Aber wenn sie im Zürichsee ertrinken würde, würde ich sie retten. Schließlich ist auch sie ein menschliches Wesen.“

Zu dem Prozess sei er mit gemischten Gefühlen gefahren. „Zwar hat jeder gesag t, es muss einen Freispruch geben. Aber sicher ist man da nicht. Anfangs sah es im Prozess ja auch nicht besonders gut aus. Der Staatsanwalt hat mich ganz schön in die Mangel genommen. Umso mehr freue ich mich über den klaren Freispruch“, erklärte Karl Dall.

Unmittelbar nach dem Freispruch habe ihn Udo Jürgens angerufen, der auch von jener Journalistin verfolgt worden sei, die ihn angezeigt hatte.

Über seine Gefühle nach dem Urteilsspruch sagte Dall: „Zuerst spürte ich pure Erleichterung, dann kam Genugtuung hinzu. Ich bin 13 Monate durch die Hölle gegangen. Jetzt habe ich mein altes Leben endlich zurück.“

Seine Frau habe ihn nach dem Urteil angerufen und sofort eine Flasche Champagner geöffnet. „Ich kenne meinen Mann seit über 45 Jahren. Mir war immer klar, dass er zu so etwas nicht fähig ist. Deshalb war ich immer davon überzeugt, dass er freigesprochen wird“, so Barbara Dall.

(dts Nachrichtenagentur)

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