Kandel: Ausbau der Rheinstraße beginnt bald – Mischwasserkanal noch intakt

21. Juni 2018 | Kategorie: Kreis Germersheim

Rheinstraße in Kandel.
Foto: Pfalz-Express

Kandel – Die Stadt Kandel und der LBM Speyer möchten im Spätsommer 2018 die Rheinstraße ausbauen. Dabei sollen auch die Wasserleitung erneuert, die Kanalhausanschlussleitungen saniert und die Schachtabdeckungen ausgetauscht werden.

Für den Ausbau der Gehwege hat die Stadt die Bauträgerschaft, für Wasserleitungen und marode Kanalhausanschlüsse sind die Verbandsgemeindewerke zuständig.

Der große Mischwasserkanal sei aber noch vollkommen intakt, sagte die Leiterin der Verbandsgemeindewerke, Inge Grein, auf der Sitzung des Verbandsgemeinderats. Es seien keine Arbeiten daran nötig. Er entspreche der Kanalnetzberechnung.

Die Arbeiten werden als Gesamtmaßnahme durch den LBM ausgeschrieben. Bei der Vergabe kommt es derzeit aber zu Verzögerungen. Die Submission (Angebotsabgabe bei der Ausschreibung eines zu vergebenden Auftrags) soll nun am 27. Juni stattfinden. Der Termin wurde durch den LBM festgelegt.

Damit die Arbeiten noch im Sommer begonnen werden können, soll in der zweiten Hälfte der Sommerferien ein Werkausschuss tagen. Die Baumaßnahmen sollen in mehreren Teilabschnitten erfolgen. Der Verkehr wird großflächig über die A65 umgeleitet.

Zugänge der Anwohner sollen (Stand 20. Juni) nur recht kurz – beispielsweise beim Auftragen eines neuen Fahrbahnbelags –  eingeschränkt sein.

Ratsmitglied Markus Schowalter hatte Bedenken angemeldet, dass das Kanalsystem bei den zu erwartenden Hochwassern in künftigen Jahren nicht ausreiche und schlug vor, einen Leerkanal dazuzulegen, wenn schon einmal gerade Arbeiten stattfänden. Die Rheinstraße sei der „Flaschenhals“ bei Starkregen.

Inge Grein sagte, bei Starkregenkonzepten müsse man an anderen Stellen ansetzen, weil man noch von viel größeren Wassermengen ausgehen müsse: „Ein Kanal gegen Hochwasser – so funktioniert das nicht.“ Von dieser Vorstellung müsse man sich befreien.

Man habe in Kandel über 100 Kilometer Kanalnetz, das reiche aus. Die Abwässer der Neubaugebiete K2 und K7 gingen eh nicht in den Kanal der Rheinstraße. (cli)

Information

Die Kostenberechnung des Ingenieurbüro WSW aus Kaiserslautern liegt für die Kanalarbeiten bei 510.079,89 Euro und für die Erdarbeiten für die Wasserversorgung bei 299.670,80 Euro. Hinzu kommt für Kanal bzw. Wasserleitung eine Beteiligung an den Straßenkosten gemäß Pauschalsatz der Rahmenvereinbarung vom Gemeinde- und Städtebund in Höhe von ca. 20.000 Euro bzw. 50.000 Euro.

Finanzierung

Für die Kanalmaßnahmen sind insgesamt 400.000 Euro und für die Wasserversorgung 500.000 Euro vorgesehen. Für die Kanalisation wurden gemäß Kostenberechnung 600.000 Euro eingestellt. Hier stehen noch 160.000 Euro zur Verfügung.

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