
Bei vor-Ort-Begehungen mit dem städtischen Umweltamt und Prof. Dr. Carsten Brühl der RPTU können sich von Ameisenfall betroffene Anwohner informieren.
Quelle: Stadt Landau
Landau – In mehreren Stadtteilen mehren sich in den vergangenen Monaten Hinweise auf auffällige Ameisenaktivitäten. Nicht selten steckt nach Einschätzung von Fachleuten die ursprünglich aus Südeuropa stammende Art Tapinoma magnum dahinter.
Die Tiere gelten zwar als ungefährlich für den Menschen, können bei starker Ausbreitung jedoch zu einer spürbaren Belastung werden, insbesondere in Gärten, auf Terrassen oder sogar in Wohnräumen.
Um über das Vorkommen der invasiven Ameisenart zu informieren und Hilfestellung im Umgang mit ihr zu geben, lädt die Stadt Landau am Dienstag, 8. Juli, um 19 Uhr zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung ins Dorfgemeinschaftshaus Godramstein („Kinck’sche Mühle“, Godramsteiner Hauptstraße 58) ein.
Vertreter des Umwelt- und Stadtbauamts stehen gemeinsam mit wissenschaftlichen Experten – darunter Dr. Manfred Verhaagh vom Naturkundemuseum Karlsruhe und Prof. Carsten Brühl von der RPTU Landau – für Fragen der Bürger zur Verfügung.
„Mit der Veranstaltung möchten wir Orientierung bieten und praktische Tipps geben – sachlich, verständlich und nah an den Fragen der Betroffenen“, betont Oberbürgermeister Dominik Geißler (CDU). Bürgermeister Lukas Hartmann (Grüne)t: „Uns ist es wichtig, dass Sorgen ernst genommen und Fragen verständlich beantwortet werden. Die Infoveranstaltung bietet die Gelegenheit, direkt mit Fachleuten ins Gespräch zu kommen.“
Ergänzend stellt die Stadt Landau unter www.mitredeninLD.de weiterführende Informationen bereit – darunter ein FAQ, Kontaktmöglichkeiten sowie einen Mängel- und Ideenmelder, über den Hinweise unkompliziert übermittelt werden können.
Wichtig für Betroffene: Tapinoma magnum unterliegt nicht dem Naturschutzrecht – eine Bekämpfung durch Privatpersonen ist somit grundsätzlich erlaubt. Fachleute raten allerdings dazu, vor Maßnahmen zur Eindämmung eine eindeutige Bestimmung der Art vornehmen zu lassen. Einheimische Ameisenarten stehen teils unter Schutz und dürfen nicht bekämpft werden.
Hinweis zur Ameisenart Tapinoma magnum:
Die Ameisenart Tapinoma magnum kann bei starkem Auftreten zur erheblichen Belastung werden. Sie bildet große Kolonien, die häufig ihre Nester unter Terrassenplatten, in Mauerritzen, unter Steinen oder direkt im Boden anlegen. Dabei treten die Tiere in großer Zahl auf und breiten sich schnell aus. Auf der Suche nach Nahrung dringen sie zudem in Wohnräume vor – bevorzugt in Küchen oder Vorratsräume. Durch die Nestbildung kann es zur Unterhöhlung von Pflasterflächen kommen, was Absenkungen an Terrassen, Wegen oder Einfahrten zur Folge haben kann. Ökologisch problematisch ist die Verdrängung einheimischer Ameisenarten, da Tapinoma magnum sich aggressiv ausbreitet. Die Kolonien bestehen oft aus mehreren Nestern, was eine nachhaltige Bekämpfung erschwert.

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