Donnerstag, 25. April 2024

Ingenthron: Archäologische Funde im Bereich Stadtmühle/Nussbaumgasse bereichern Wissen um Stadtgeschichte

10. März 2016 | Kategorie: Landau
Auf der Baustelle: Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron (3.v.l.), Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Südpfalz, Christoph Ochs (2.v.l.), Architekt Jürgen Sebastian (1.v.l.), Stadtdenkmalpfleger Jörg Seitz (vorne links) und Dr. Andrea Zeeb-Lanz von der Direktion Landesarchäologie (vorne rechts). Foto: stadt-landau

Auf der Baustelle: Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron (3.v.l.), Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Südpfalz, Christoph Ochs (2.v.l.), Architekt Jürgen Sebastian (1.v.l.), Stadtdenkmalpfleger Jörg Seitz (vorne links) und Dr. Andrea Zeeb-Lanz von der Direktion Landesarchäologie (vorne rechts).
Foto: stadt-landau

Landau. Bei den Aushubarbeiten zum Erweiterungsbau der VR Bank sind archäologische Bodenfunde gemacht worden.

Die Arbeiten wurden im betreffenden Bereich umgehend eingestellt. Die Landesarchäologie hat die Funde dokumentieren lassen.

Mit Abschluss der Dokumentationsarbeiten hat die Untere Denkmalschutzbehörde den Bereich wieder freigegeben, sodass die Arbeiten mittlerweile fortgesetzt werden konnten. Die weiteren Grabungen und Sondagen sollen jedoch aufgrund der Fundsituation durch Archäologen begleitet werden.

„Gefunden wurden beispielsweise Reste großformatiger sandsteinerner Wannen, hölzerner Zuber und Fässer“, berichtet Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron, der gleichzeitig die Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten lobte.

„Die VR-Bank hat uns direkt informiert und somit die Sicherstellung der Funde gewährleistet, die einen großen historischen Wert für uns und unsere Stadtgeschichte haben“, so Ingenthron weiter. Vorstandsvorsitzender der VR Bank Südpfalz, Christoph Ochs, ergänzte: „Neben einem kleinen Teil eines Festungseingangs wurden auch historisch bedeutsame Bodenplatten gefunden, die wir zukünftig gerne auf dem Schultze-Delitzsch-Platz ausstellen möchten.“

„Anhand der ersten Funde hatten wir den Verdacht auf die Reste einer Badestube gestoßen zu sein. Je weiter die Dokumentationsarbeiten voranschritten, desto wahrscheinlicher wurde eine zweite Möglichkeit der Zuordnung der Funde.

An mehreren Stellen wurden große Blöcke Kalk gefunden, auch in den Bottichen, die einen bis zu 1,4m Durchmesser hatten.

Dies lässt die Möglichkeit zu, dass es sich bei dem Betrieb um eine Gerberei handelte, bei dem die Häute in Kalkmilch eingelegt worden waren um sie anschließend zu bearbeiten“, erklärt Stadtdenkmalpfleger Jörg Seitz.

Noch nicht abschließend geklärt ist das Alter der Funde, berichtet Dr. Andrea Zeeb-Lanz von der Direktion Landesarchäologie. „Die Scherben, die bislang im Bereich geborgen wurden, sind nach Meinung der Archäologen von Gefäßen spätmittelalterlicher bis frühneuzeitlicher Herstellung“, so Zeeb-Lanz.

Aufschluss über das Alter der Funde erhoffe man sich von den nun folgenden, dendrochronologischen Untersuchungen der geborgenen Teile der Holzzuber. „Wir sind gespannt, ob bei den Arbeiten in tieferen Bereichen darunterliegende, noch ältere Bebauungen und Nutzungen zum Vorschein kommen“, so Seitz. Dennoch sei nicht klar, ob eine endgültige Zuordnung zu einem Gewerbe möglich sein wird. Nach einer archäologischen Grabung müsse oft das Aktenstudium die Funde untermauern. (stadt-landau)

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