Höhlenforscher im Neustadter Floßbach: Vermessung der (Unterwasser)-Welt

22. Juni 2013 | Kategorie: Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer

Prüfung der Wassertemperatur.
Foto: Ahme

Neustadt. Um Überschwemmungen des Wasserspielplatzes Wallgasse zukünftig zu vermeiden, soll der Rechen vor der Schreinerei Fischer (Winzinger Straße 85) optimiert werden. Das hat die Neustadter Umweltabteilung angekündigt.

Der dortige Rechen dient als Fangschutz für Menschen, die in den Floßbach gefallen sind, da sich im „unterirdischen“ Abschnitt des Bachs (unter der Schreinerei) ein rund ein Meter hoher Absturz befinden soll, der für im Wasser Treibende gefährlich sein kann.

Angedacht ist die Entschärfung dieses Absturzes durch den Bau einer so genannten rauhen Rampe. Um die Lage des Absturzes und die Gewässersituation unter der Schreinerei zu untersuchen, hatten sich am  Freitagnachmittag Höhlenforscher aus Karlsruhe in den Untergrund begeben und Fotos gemacht.

Erich Knust und sein Team gehören einer Gruppe von 90 Höhlenforschern an aus unterschiedlichen Berufen. Ihnen gemein ist die Neugier, die geheimnisvolle Welt unter der Erdoberfläche kennen zu lernen. „Unsere Schwerpunkte liegen in der Erforschung künstlicher und natürlicher Hohlräume in der Pfalz, im Hunsrück und im Saarland“ erzählt Knust, der auch den Einsatz in Neustadt leitet. Währenddessen sind die Mitarbeiter schon in der Dunkelheit des Floßbaches verschwunden.

„Der Floßbach ist ein etwa 750 Meter langer Arm des Speyerbach zwischen Wallgasse und Martin Luther Straße“ berichtet Knust.
Er erklärt, dass solche Verzweigungen oft zur Nutzung der Wasserkraft angelegt wurden, in dem das Wasser zum Antrieb eines Wasserrades aufgestaut wurde. „Wozu der Aufstau des Speyerbach an dieser Stelle genutzt wurde, weiß ich nicht, ist auch nicht Gegenstand der Untersuchung“, so Knust.

Mit der Anlage eines Spielplatzes auch am Wasser etwa 60 Meter oberhalb der Verdolungsstrecke, wurde ein Gitter am Einlauf montiert, vor dem sich aber immer wieder Treibgut sammelte, das mühsam entfernt werden muss.
Als Grundlage für weitere Planungen am Gewässer wurde deshalb der Zustand von Wänden und Decken von den Höhlenforschern fotografiert und der Sohlverlauf der Verdolungsstrecke eingemessen. Die Ergebnisse werden der Stadt Neustadt weiter geleitet. (desa)

Hier lassen sich die Höhlenforscher an einer Leiter in den Bach hinab.
Foto: Ahme

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