Sonntag, 05. Mai 2024

Hagenbach: Faurecia will mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze abbauen

2. Oktober 2023 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Landau, Regional, Wirtschaft in der Region

Faurecia Standort in Hagenbach.
Foto: über Faurecia

Hagenbach / D – Die Faurecia Innenraum Systeme GmbH in Hagenbach steht vor einem massiven Stellenabbau.

Das Unternehmen beschäftigt insgesamt rund 500 Mitarbeiter in seinen Tech-Centern in Deutschland, davon arbeiten 354 in Hagenbach. Das Unternehmen gab nun bekannt, dass es bis Mitte 2024 in Hagenbach 172 Arbeitsplätze streichen will. Das ist mehr als die Hälfte der Beschäftigten, die dort tätig sind.

Neben dem Stellenabbau plant das Unternehmen auch, 40 Arbeitsplätze überwiegend an andere europäische Standorte zu verlagern. Zusätzlich werden 12 Stellen aus Hagenbach nach Hannover verlegt. Diese Stellen sollen mit Mitarbeitern aus den betroffenen Bereichen besetzt werden, sofern sie mobil sind.

Die Geschäftsführung in Hagenbach will umgehend Gespräche mit der Arbeitnehmervertretung über einen Interessenausgleich und Sozialplan aufnehmen. Faurecia will die betroffenen Mitarbeiter nach eigener Aussage auch „bestmöglich bei der Suche nach neuen Arbeitsplätzen unterstützen und wenn möglich, an anderen Standorten oder in anderen Geschäftsbereichen einsetzen.“

Grund: Transformationsprozess in der Automobilindustrie

Als Grund für diese Entscheidung nannte das Unternehmen den Transformationsprozess in der Automobilindustrie, der durch sich schnell entwickelnde Technologien, veränderte Kundenwünsche und einen zunehmenden Wettbewerb sowohl unter den OEMs (OEM: Original Equipment Manufacturer, ein Hersteller von Komponenten oder Produkten, die von einem anderen Unternehmen in dessen Endprodukt verwendet werden, Anm.d Red.) als auch ihren Zulieferern gekennzeichnet sei.

Dies führe zu einem hohen Preisdruck und erfordere eine kontinuierliche Optimierung aller Prozesse von der Entwicklung bis zum Produktionsstart, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Deutlichen Auftragsrückgang prognostiziert

Das Unternehmen prognostiziert in Deutschland einen deutlichen Auftragsrückgang für Neufahrzeugprojekte ihrer Kunden in den kommenden Jahren. Dies sei in erster Linie auf Ineffizienzen und eine höhere Kostenstruktur der deutschen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Unternehmens zurückzuführen, hieß es.

Daher sei eine deutliche Verbesserung der Kosteneffizienz und eine „Optimierung des Footprints“ erforderlich, um wieder eine wettbewerbsfähige Marktposition in Europa zu erzielen. (red/cli)

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