Großbrand in Landau: Photovoltaikanlage war Auslöser – Reinigung des asbestbelasteten Gebiets angelaufen – Lotschstraße am Freitag frei für Fußgänger

24. August 2016 | Kategorie: Landau, Regional
Mit einem Asbest-Staubsauger wird der Straßenbelag gereinigt. Foto: Stadt Landau

Mit einem Asbest-Staubsauger wird der Straßenbelag gereinigt.
Foto: Stadt Landau

Landau – Ein Defekt der Photovoltaikanlage soll für den Ausbruch des Brands verantwortlich gewesen sein, der am 18. August eine Lagerhalle des Holzhandels Wickert zerstört und ein weiträumiges Gebiet mit Asbest kontaminiert hatte.

Ermittler des Fachkommissariats der Kriminalinspektion Landau und ein Brandsachverständiger hatten gestern den Brandort ausführlich begutachtet und kamen zu diesem vorläufigen Ergebnis.

Anhaltspunkte für eine vorsätzliche oder fahrlässige Brandstiftung bestünden nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht, so Stadt und Polizei in einer Mitteilung.

Beratung: Wie gehts weiter?

Im Landauer Rathaus fand indes heute eine weitere Lagerunde im Zusammenhang mit der Asbestbelastung in der Lotsch- und Bornbachstraße nach dem Großbrand statt.

Teilnehmer waren neben Oberbürgermeister Thomas Hirsch und Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron Vertreter der Stadtverwaltung und der beteiligten Fachbehörden.

Die Reinigung des kontaminierten Gebiets schreite gut voran, informierte ein Vertreter der beauftragten Fachfirma.

Die Mitarbeiter der Firma säubern das Gelände seit Montag von Asbestfasern. Um die bisher erfolgten Reinigungsarbeiten zu sichern, wird eine Plane über den asbesthaltigen Teil der Brandruine in der Lotschstraße gelegt. Diese soll verhindern, dass Asbeststaub aufgewirbelt und weitergetragen wird.

Bereits am Freitag kann die Lotschstraße in ihrer gesamten Länge wieder freigegeben werden. „Aus Sicherheitsgründen gilt diese Freigabe zunächst aber nur für Fußgänger“, teilte Oberbürgermeister Hirsch mit.

Die Mitarbeiter der betroffenen Firmen können in die Gebäude und (in Absprache mit dem Gewerbeaufsichtsamt) Vorbereitungen für die Aufnahme ihres Geschäftsbetriebs treffen. Parkplätze dürfen allerdings nur außerhalb des Sperrgebiet genutzt werden.

Außerhalb des Sperrgebiets keine Gefahr

Die Dialyse- und die onkologische Praxis in der Bornbachstraße werden voraussichtlich bis morgen Abend fertig gereinigt sein.

„Hier ist der Reinigungsaufwand sehr groß“, erläuterte der Experte der Fachfirma, „zumal es um hochsensible Bereiche für schwerkranke Patienten geht. Wirtschaftswege als Zufahrten, wie in diesem Fall, sind schwerer zu reinigen als glatte Straßen. Bis morgen Abend sind die Arbeiten aber abgeschlossen. Danach muss der Gutachter die Flächen noch freigeben.“ Ob die Praxis am Freitag ihren Betrieb wieder aufnehmen kann, steht noch nicht fest.

Unterdessen hat sich die Größe des gewählten Sperrgebiets labortechnisch bestätigt. Der Experte des TÜV, mit dem Stadt und Gewerbeaufsicht seit dem Brandtag zusammenarbeiten, hat weitere Proben innerhalb und außerhalb des Sperrgebiets genommen.

„Alle Proben bestätigen die Ersteinschätzung, dass eine Kontamination mit Asbest ausschließlich in den beiden betroffenen Straßen vorliegt“, so der Sachverständige Jürgen Kupper. „Die Proben, die wir zum Beispiel in der Straße „Am Gutleuthaus“, bei Gillet Baumarkt und bei der Daimler-Niederlassung genommen haben, die alle knapp außerhalb des Sperrgebiets liegen, waren negativ. Hier besteht keine Gefahr.“

Wessen Auto noch im Sperrgebiet steht, wird gebeten, sich bei dem von der Stadt eingerichteten Bürgertelefon zu melden, sofern noch nicht geschehen. Das Telefon ist unter der Nummer 06341 – 13 66 66 zu den Öffnungszeiten des Bürgerbüros erreichbar.

Erste Autos wurden bereits gereinigt und von ihren Besitzern abgeholt. Ab morgen Vormittag können auch die Autos, die im Süden des Sperrgebiets, in Richtung „Am Gutleuthaus“, geparkt sind, abgeholt werden. Weiter noch nicht bewegt werden dürfen Autos, die auf dem Parkplatz Ehrmann und in der Bornbachstraße stehen.

Unbedingt Absperrungen beachten

Unterdessen appelliert die Stadtspitze erneut an die Bevölkerung, die Absperrungen zu achten. Die Stadt hat das Sperrgebiet nun auch nochmals mit einer Allgemeinverfügung dokumentieren lassen. Damit ist jedem, der nicht befugt ist, das Betreten der Sperrflächen untersagt. Die Reinigung und Freigabe der Flächen erfordere einen immensen Koordinationsaufwand, machte Oberbürgermeister Hirsch nochmals deutlich.

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