Fernbehandlung von Patienten, digitale Anwendungen von gesundheitsförderlichen Maßnahmen und die elektronische Patientenakte: All das sind Begriffe, die bis vor kurzem noch kaum Zuwendung durch die Digitalisierung erfahren haben.
In den wenigsten Arztpraxen war es möglich, einen Arzt per Videochat zu konsultieren oder die Patientenakte einfach per Knopfdruck an einen weiteren Arzt zu senden. Noch bis vor wenigen Jahren mussten Patienten ihre Akten, Testergebnisse und Unterlagen selbstständig zum weiter behandelnden Arzt überbringen.
Beschleunigt wurde die Digitalisierung jedoch durch den Ausbruch der Corona-Pandemie. Größte Hürde der Einführung der eHealth war bislang die waren bislang die rechtlichen Hürden. Doch diese müssen nun schnellstmöglich aus dem Weg geschafft werden. Denn aus dem Fernbehandlungsvorhaben der Ärzte wird nun dringliche Not. Durch die Digitalisierung des Gesundheitssystems war und ist es möglich, die Auswirkungen der Pandemie deutlich einzugrenzen. Doch wie rüsten sich die Arztpraxen auf? Und welche Vorteile gehen mit der Digitalisierung einher?
Arztpraxen rüsten sich für den Aufschwung von e-Health
Die Aufrüstung der eigenen Praxis stellt für viele Mediziner eine enorme Herausforderung dar. Denn deutschlandweit finden sich rund 190.000 Arzt-, Psychotherapeuten- und Zahnarztpraxen und Kliniken, die in den nächsten Monaten und Jahren eine solche Aufrüstung anstreben. Besonders wichtig sind nun hochwertige Internetverbindungen, Kameras und Datenübermittlungssysteme. Nur so können die Gespräche mit den Patienten sicher und verschlüsselt stattfinden.
Schon seit einigen Jahren gibt es eine Telematikinfrastruktur im Gesundheitswesen, die das Übertragen von Patientendaten ermöglicht. Ein störungsfreier Ablauf ist zwar sichergestellt, dennoch wünschen sich die Mediziner einen Mehrwert.
Die Verbindung aus Telemedizin und e-Health
Wenn von eHealth die Rede ist, handelt es sich um den Allgemeinbegriff der digitalisierten Medizin. Von der digitalen Patientenakte bis hin zur Kommunikation der Mediziner durch Videochat oder auch die klassische Übergabe von Patientendaten. Die Telemedizin stellt hierbei nur einen Teilbereich dar, der jedoch gerade durch die Pandemie einen besonderen Stellenwert erhalten hat.
In der Telemedizin geht es darum, Patient und Arzt oder Arzt und Arzt per Videochat zusammenzubringen. Untereinander tauschen die Mediziner Ratschläge aus oder übergeben Patientendaten. Im Kontakt mit dem Patienten kann der Arzt eine erste Diagnose stellen, um eine rasche Behandlung einzuleiten.
Zahlreiche Vorteile durch e-Health
Die Vorteile durch den Ausbau der e-Health sind umfassend. Es profitieren beide Parteien, Arzt und Patient, gleichermaßen. Für den Patienten, aber auch den behandelnden Arzt bringt das System den Vorteil der zahlreichen zur Verfügung stehenden Daten.
So können Medikamentenpläne und auch Notfalldaten oder eine Krankheitsgeschichte digital zur Verfügung gestellt werden. Ist ein Patient nicht mehr ansprechbar oder kann sich nicht an alle wichtigen Faktoren erinnern, stehen diese Daten dem behandelnden Arzt zur Verfügung. Besonders Vorerkrankungen des Patienten beeinflussen die Entscheidung des Arztes massiv.
Zudem profitieren Ärzte und Patienten von einer stärken Vernetzung. Das Übermitteln und Empfangen von Diagnosedaten und die kurze Rücksprache per Videochat vereinfachen die gezielte Behandlung. Durch die Digitalisierung der Arztpraxen profitieren vor allem Patienten in ländlichen Gebieten. Oft sind Fachärzte weit entfernt und somit nur schlecht zu erreichen. Nun können Fachärzte per Videogespräch kontaktiert werden.
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