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Germersheim: Tore geöffnet – Kommunalpolitiker besichtigen umstrittenes US-Depot

22. Februar 2019 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional, Regional

Mitarbeiter des DLA Verteilerzentrums Europa geben eine Führung im Hauptwarenlager.
Fotos über US-Army

Germersheim/Army Depot – Landrat, Bürgermeister, Beigeordnete und Vertreter von Polizei und Feuerwehr besuchten am Donnerstag das Germersheim Army Depot, um mehr darüber zu erfahren, was hinter den Toren und Zäunen eines ihrer größten lokalen Arbeitgeber in der Region vor sich geht.

Mit mehr als 1.000 zivilen Mitarbeitern dient das Depot als zentraler Vertriebspunkt für mehrere große Organisationen des US-Verteidiungsministeriums. Soldaten und Familien in ganz Europa und Afrika werden laut der US-Army mit Waren, Lebensmitteln und Einzelhandelsprodukten versorgt.

Informationsaustausch

“Wir wissen es zu schätzen, dass wir heute die Möglichkeit haben hier zu sein und Informationen austauschen zu können”, sagte Landrat Dr. Fritz Brechtel. “Es ist gut, dass wir mehr über die U.S. Präsenz hier erfahren und was hier gemacht wird. Die Briefings helfen uns das zu verstehen. Wir freuen uns sehr über die Einladung zu dieser Veranstaltung.”

Außerdem eingeladen waren Germersheims Marcus Schaile, Frank Leibeck, Bürgermeister von Lingenfeld; Dr. Sascha Hofmann, Erster Beigeordneter Germersheim; Gert Müller, Beigeordneter von Germersheim, Peter Beyer, Beigeordneter von Lingenfeld, Wolfgang Zöller, Polizeichef von Germersheim,Sandra Giertzsch vom Polizeipräsidium Rheinpfalz und Steffen Andres, Feuerwehrchef von Lingenfeld.

Marcus Schaile, Bürgermeister von Germersheim, und Landrat Dr. Fritz Brechtel nahmen ebenfalls am Besuch im US-Depot teil.

Colonel will „Partnerschaften stärken“

Das Depot ist eines von 29 Standorten und Einrichtungen der U.S. Army Garnison Rheinland-Pfalz mit Sitz in Kaiserslautern, deren Kommandeur Colonel Jason T. Edwards die hiesigen Vertreter einlud, um „weiterhin Partnerschaften zu schaffen und zu stärken.“

„Obwohl Germersheim der am weitesten entfernte der vielen Standorte in unserem Gebiet ist, bemühen wir uns, so weit wie möglich mit unseren Kollegen vor Ort in Kontakt zu bleiben“, sagte Edwards und verwies auf die jüngste Teilnahme der Garnisonsführung an der Feier zum Volkstrauertag der Stadt und dem Neujahrsempfang.

Der Kommandeur der U.S. Army Garrison Rheinland-Pfalz, Colonel Jason. T. Edwards.

„Diese Ereignisse und der heutige Besuch tragen dazu bei, die engen Beziehungen, die wir im Laufe der Jahre aufgebaut haben, aufrechtzuerhalten“, fügte Edwards hinzu. „Wir versuchen, diese Art von ´Tag der offenen Tür´ alle paar Jahre an jedem unserer Standorte, von Baumholder bis Mannheim und in Einrichtungen, die dazwischenliegen, durchzuführen.“ Es sei eine „großartige Gelegenheit“ für eine offene Diskussion über gemeinsame Interessen, so Edwards.

Die ist auch nötig, denn seit etwa zwei Jahren Jahren gibt es ein Tauziehen  – unter anderem mit Gerichtsverfahren – wegen der möglichen Lagerung von hochgiftigen und explosiven Stoffen im Germersheimer Depot. Im August 2017 wurde deswegen die Bürgeriniative „Kein Gefahrstofflager“ gegründet.

Feuerwehren haben gut zusammengearbeitet

Die Veranstaltung am Donnerstag beinhaltete Briefings und eine Besichtigung des DLA-Hauptgebäudes und DLA-Lagers, eine Busrundfahrt über das AAFES- und DeCA-Gelände sowie einen Halt bei der Feuerwehr der Garnison, wo Edwards die gemeinsame Arbeit der US-amerikanischen und deutschen Feuerwehrleute während des Dachbrands im vergangenen Sommer auf dem Hauptverwaltungsgebäude der DLA hervorhob.

„Unsere Feuerwehrleute waren in weniger als fünf Minuten vor Ort und die Feuerwehr Lingenfeld kam kurz darauf an“, sagte er. „Es war ein erfolgreiches Beispiel für Teamarbeit, die im Training erlernt wurde“.

“Die Zusammenarbeit zwischen unseren Feuerwehrleuten und der Feuerwehr des Germersheim Army Depots funktioniert einwandfrei“, sagte auch Lingenfelds Verbandsbürgermeister Leibeck.

Der Standort Germersheim liegt auf einem alten deutschen Übungsgelände und wurde 1951 offiziell als Armeedepot mit der Mission gegründet, Geräte und Zubehör zur Unterstützung der U.S. Army in Europa zu lagern, in Empfang zu nehmen und auszugeben. Dieser Standort wurde wegen seiner idealen Lage in der Nähe von Fluss-, Bahn-, Luft- und Bodentransporthäfen gewählt, die es nach wie vor zu einem wertvollen und wichtigen Verteilerknotenpunkt machen.

Information

In Germersheim beherbergt das U.S. Army Depot die Verteilerzentren der Defense Logistics Agency Distribution Europe, die logistische Unterstützung zur Einsatzbereitschaft bieten, den Army and Air Force Exchange Service, in dem zunächst alle Handelsprodukte für Einkaufszentren der U.S. Streitkräfte gelagert werden, und die Defense Commissary Agency, von der aus die meisten Standardprodukte in das System für militärische Lebensmittelläden in ganz Europa, Südwestasien und Afrika verteilt werden.

Mehr als 30 Millionen Euro fließen in Germersheim in die lokale Wirtschaft, dazu über 70 Millionen Euro, die geplant sind für militärische Bauprojekte. (red)

Lieutenant Colonel Jonathan S. Ackiss, Kommandeur Defense Logistics Agency Distribution Europe, erklärt den deutschen Gästen die Aufgaben des DLA Verteilerzentrums.

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