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Germersheim: Praktikum als Intergrationsmaßnahme – zwei syrische Flüchtlinge erfolgreich im Arbeitsleben

17. März 2016 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional
Der Praktikant hilft anderen Flüchtlingen bei Sprachproblemen.

Der Praktikant hilft anderen Flüchtlingen bei Sprachproblemen.

Germersheim – Flüchtlinge unterstützen als Praktikanten und lernen so die Sprache und den Alltag in der Kommune besser kennen.

Im Rahmen eines berufsvorbereitenden zweiwöchigen Praktikums haben zwei männliche Flüchtlinge nach erfolgreichem Abschluss der Sprachkurse ihre Einsätze bei der Stadtverwaltung Germersheim absolviert.

„Es freut mich, dass wir als Kommune hier eine Vorbildfunktion übernehmen und mit diesen beiden hier lebenden Flüchtlingen beginnend, einen ersten Einblick in die Arbeitswelt gewähren und so hoffentlich zu ihrer schnellen und reibungslosen Integration beitragen können“, so Bürgermeister Marcus Schaile.

Die aus Syrien (Homs) und dem Iran (Teheran) stammenden Männer übernahmen dabei verschiedene Aufgaben bei der Einrichtung von Flüchtlingsunterkünften und bei der Betreuung und Unterstützung anderer Flüchtlinge, die nach Germersheim gekommen sind.

Die beiden Praktikanten waren sehr angetan, fühlten sich gut betreut und aufgehoben und freuten sich über die Chance, hier etwas zu lernen und sich beweisen zu können.

Sie hoffen nach eigener Aussage beide, möglichst schnell eine Anstellung zu finden und einer geregelten Arbeit nachgehen zu können.

Die Voraussetzungen dafür scheinen gut, da beide bereits in ihrer Heimat über eine abgeschlossene handwerkliche Ausbildung bzw. ein abgeschlossenes Studium verfügten und in festen Anstellungsverhältnissen gearbeitet haben.

Quartiermeister und Praktikant bei der Arbeit.

Quartiermeister und Praktikant bei der Arbeit.

Das berufsvorbereitende Praktikum ist ein wesentlicher Teil der Integrationsmaßnahmen für alle Flüchtlinge und wird in Germersheim von einem ortansässigen Bildungsträger, (Firma ProfeS GmbH), der auch die entsprechenden Sprachkurse (Deutsch) durchführt, organisiert und entsprechende Kontakte vermittelt.

Voraussetzung für ein solches Praktikum ist das Erreichen einer Mindestqualifikation im Sprachniveau Deutsch (A2/B1), wodurch eine weitgehend reibungslose Verständigung auf Deutsch gewährleistet ist.

„Ich sehe das Praktikum als große Chance für mich, zu zeigen was ich kann und, dass ich dankbar bin, für die Unterstützung und die Hilfsbereitschaft der Deutschen. Ich will hier möglichst viel lernen und arbeiten“, so Hamid B.

Das bestätigte auch sein Praktikums-Kollege Abdul H. (Namen sind der Redaktion bekannt): „Ich bin auch froh über das Praktikum. Man lernt sehr viel über die Leute, die Kultur und die Menschen hier und das alles kann uns nur nützlich sein, ganz egal wo wir leben – ob hier oder irgendwann vielleicht wieder in unserer Heimat“.

„Damit auch andere Flüchtlinge, die die Sprachkurse erfolgreich durchlaufen haben, schnellst möglich in den Arbeitsprozess und die Gesellschaft integriert werden können, ist es notwendig, dass wir in Germersheim möglichst viele Praktikumsplätze schaffen und anbieten“, so Bürgermeister Marcus Schaile.

Aufgerufen sind neben der ortsansässigen Industrie und dem Handel vor allem auch das örtliche  Handwerk und die ansässigen Dienstleistungsbetriebe, die verfügbare Praktikumsplätze in Germersheim direkt bei der vermittelnden Firma ProfeS GmbH (Tel.: 07274 – 94 99 30) anmelden können.

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Ein Kommentar auf "Germersheim: Praktikum als Intergrationsmaßnahme – zwei syrische Flüchtlinge erfolgreich im Arbeitsleben"

  1. Odradek sagt:

    Und? hat die Kommune Germersheim auch die Mittel, anschlließend Personen einzustellen? Wohl eher nicht. Ich halte es für sehr riskant, die Menschen von Praktikumsplatz zu Praktikumsplatz zu schicken. Genau das passiert gerade, weil sich viele Firmen mit dem Mäntelchen der Weltoffenheit und der Humanität einkleiden wollen. Faktisch denkt aber kaum jemand darüber nach, tatsächlich extra Jobs zu schaffen und diese zu bezahlen. Wenn eine Firma jemanden für ein Aufgabengebiet benötigt, wird derjenige genommen, der dafür am besten geeignet ist. Selten ist es ein „Flüchtling“ ohne Zeugnisse und ausreichende Sprachkenntnisse. Beim Geld hört bei den Firmen die Humanität schnell auf. Was diese ständige Behauptung betrifft, in Syrien „studiert“ zu haben: Das scheint ja eine unglaublcihe Hochtechnologie-Region zu sein, die islamische Diaspora! Nur: Warum kommt von dort nichts innovatives? Was wird produzierrt? worin wird geforscht? Was wird publiziert?