Gemeinsam für fairen Handel: Initiativgruppe stellt Kriterien zur Verleihung des Fairtrade-Siegels für die Stadt Landau vor

3. April 2017 | Kategorie: Allgemein, Wirtschaft in der Region
Machen sich auf den Weg zu einer Fairtrade Stadt Landau: Beigeordneter und Umweltdezernent Rudi Klemm, Tim Sandrock von der Unternehmensgruppe Kissel, Jürgen Leonhard, Pfarrer der Stiftskirchengemeinde, Barbara Weyrauch, Vorsitzende des Vereins Partnerschaft Dritte Welt, und Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron (v.l.n.r.). Foto: ld

Machen sich auf den Weg zu einer Fairtrade Stadt Landau: Beigeordneter und Umweltdezernent Rudi Klemm, Tim Sandrock von der Unternehmensgruppe Kissel, Jürgen Leonhard, Pfarrer der Stiftskirchengemeinde, Barbara Weyrauch, Vorsitzende des Vereins Partnerschaft Dritte Welt, und Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron (v.l.n.r.).
Foto: ld

Landau. „Fairtrade-Stadt“: Auf die Verleihung dieses Siegels, das bereits mehr als 450 Städte und Gemeinden in Deutschland tragen, hoffen zahlreiche Bürger der Stadt.

Damit auch Landau bald zu den Städten zählt, die sich öffentlich für gerechte Löhne ebenso wie für soziale und umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen einsetzen, hat sich jetzt eine Initiativgruppe gegründet.

Die Vertreter der Lokalen Agenda Landau, der Unternehmensgruppe Kissel, des Vereins Partnerschaft Dritte Welt, der protestantische Stiftskirchengemeinde und der katholischen Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt möchten gemeinsam den Prozess zur Verleihung des Siegels einleiten und die Aufgabe einer lokalen Steuerungsgruppe übernehmen.

„Wir sind unserem Ziel durch die zahlreichen Unterstützer ein großes Stück näher gekommen und sind zuversichtlich, dass wir es in einem dritten Anlauf nun schaffen, auch das Kriterium eines positiven Beschlusses durch den Stadtrat zu erfüllen“, erklärt Jürgen Leonhard, Pfarrer der Stiftskirchengemeinde.

Bereits zweimal habe Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron in seiner damaligen Funktion als Stadtratsmitglied die politische Initiative hierfür gestartet und einen entsprechenden Antrag gestellt. Dieser habe jedoch zum damaligen Zeitpunkt keine politische Mehrheit im Rat erhalten; im zweiten Fall hätten Finanzierungsfragen nicht abschließend geklärt werden können.

„Der nun so breite Rückhalt durch zahlreiche Institutionen, Organisationen und Unternehmen zeigt deutlich, dass unsere Beharrlichkeit wichtig und richtig war und dass es sich hierbei um ein Projekt handelt, das mitten in der Gesellschaft verankert ist“, so Bürgermeister Dr. Ingenthron.

„Neben dem positiven Stadtratsbeschluss und der Bildung einer lokalen Steuerungsgruppe sind zum Erlangen des Fairtrade-Siegels noch drei weitere Kriterien zu erfüllen“, erläutert die Vorsitzende des Vereins Partnerschaft Dritte Welt, Barbara Weyrauch.

Dazu zähle, dass sowohl in örtlichen Einzelhandelsgeschäften als auch in Cafés bzw. Restaurants mindestens zwei Fairtrade-Produkte angeboten werden. „Die für eine Stadt in Landaus Größenordnung vorgeschriebene Anzahl von mindestens zehn Geschäften und fünf Gastronomiebetrieben haben wir bereits erreicht.

Auch eine Schule, ein Verein und eine Kirchengemeinde haben uns, wie das erforderlich ist, ihre Unterstützung zugesagt“, betont Weyrauch. Letztlich müssten noch die örtlichen Medien mit mindestens vier Artikeln pro Jahr über den Weg zur Fairtrade-Stadt berichten.

„Als Umweltdezernent freut es mich sehr, zu sehen, auf welch gutem Weg die Initiativgruppe ist“, betont Beigeordneter Rudi Klemm. „Neben den Vorgaben, in den Sitzungen der städtischen Gremien und auch in den Büros des Stadtvorstandes fairen Kaffee und ein weiteres fair gehandeltes Produkt anzubieten, bedarf es natürlich auch einer zentralen Stelle, die den Prozess koordiniert und federführend begleitet“, so Klemm.

Dies könne künftig von der Lokalen Agenda Landau und der dafür zuständigen Mitarbeiterin des Umweltamts, Annette Liebel, übernommen werden. Darüber hinaus gelte sein ausdrücklicher Dank der Unternehmensgruppe Kissel, deren Engagement ganz besonders hervorzuheben sei. „Es ist nicht selbstverständlich, dass sich ein Unternehmen mit solch großem Engagement für das Erlangen des Siegels „Fairtrade-Stadt“ einsetzt und das Projekt durch tatkräftige Mitarbeit in der Initiativgruppe unterstützt.“

Oberbürgermeister Thomas Hirsch, den die Initiativgruppe zuvor angeschrieben hatte, habe sein großes Interesse signalisiert, die Bemühungen der Initiativgruppe zu unterstützen. „Nun sollen Vertreter zu einem Gespräch mit den Mitgliedern des Stadtvorstandes ins Rathaus eingeladen werden, bei dem über das weitere Vorgehen beraten wird“, verweisen Bürgermeister Dr. Ingenthron und Beigeordneter Klemm auf den in naher Zukunft anstehenden nächsten Schritt. (ld)

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken
Schlagworte: , , ,

Kommentare sind geschlossen