Familientag im Solar-Info-Zentrum SIZ: Ministerin Lemke kämpft für selbst erzeugten Strom

10. Mai 2014 | Kategorie: Allgemein, Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer, Regional

Ministerin Eveline Lemke bei ihrem Rundgang durch das Solar-Info-Zentrum (SIZ) in Lachen-Speyerdorf.
Foto: Ahme

Lachen-Speyerdorf. Der Familientag „Erneuerbare Energien erleben“ ist eine gemeinsame Veranstaltung der Energieagentur Rheinland-Pfalz mit dem Solar-Infozentrum in Neustadt/Lachen-Speyerdorf. Den ganzen Tag über gab es ein informatives Programm mit Fachvorträgen zu Umwelttechnik und Energieeinsparung sowie Führungen durch das SIZ Solarhaus.

Die Firma SIZ verfügt über eine 20jährige Erfahrung mit Solartechnik und mit Energieeinspartechniken auf der Basis Erneuerbarer Energien. Es gab einen Segway Parcours, Bastelstationen zu „Sonne, Wind, Wasser“, außerdem waren etliche Solar-Fahrzeuge vor Ort, wie zwei Teslars oder auch ein Elektrofahrzeug, das nach Vorbild eines Segelflugzeugs von einer Unigruppe gebaut wurde.Auch Produktanbieter von Wärmepumpen, Wärmekraftwerken, Solarpanel waren gekommen, um über neue Techniken zu informieren.

„Machen Sie sich unabhängig von steigenden Strompreisen“ war das Motto der Veranstaltung und „Werden Sie Teil der Energiewende!“ Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke war zu der Veranstaltung gekommen um eine neue Stromtankstelle zu eröffnen. Zunächst informierte sie sich im SIZ und begeisterte sich besonders über das neue Steckdosenmodul Plugin, einem modernen Solarmodul. In diesem Photovoltaikmodul ist ein Miniinverter eingebaut, der 230 V erzeugt und mit dem es möglich ist, seinen eigenen Strom zu speichern und ihn auch ins Netz einzuspeisen.“Mit dem Plugin machen Sie Ihre eigene Energie, das rechnet sich nach drei bis fünf Jahren“.

Wolfgang Müller (SIZ) bedankte sich bei der Energie Bad Dürkheim-Landau und nannte die Veranstaltung ein gutes Beispiel  für die gute Zusammenarbeit von Industrie und Behörden.

Die Sorge um das EEG (Erneuerbare Energiengesetz), das zum ersten August geändert werden soll, treibt nicht nur Müller um. Eine Umlage, quasi eine Steuer, soll jeder zahlen, für das, was er an eigenem Strom erzeugt. „Das wäre eine Katastrophe für viele Solarfirmen“, so Müller.

Da will die Ministerin Mut machen. Sie bezeichnet die Gesetzesänderung als Generalangriff aus Brüssel. 12 Oligopolisten handelten aus wirtschaftlichen Interessen und auch die Interessen der Industrie seien dabei maßgeblich involviert.
Es dürfe jedoch  keine Steuer auf selbst erzeugten Strom geben,  so die Ministerin. „Es gibt ja auch keine Mehrwertsteuer auf eigen erzeugte Tomaten auf dem Balkon“.

Die Energiewende solle  quasi auf Eis gelegt werden, befürchet Lemke.
Es gehe um Wettbewerbsfragen und um Arbeitsplätze. Die Haltung der Landesregierung sei dabei immer klar gewesen: „Man kann so die Menschen nicht verunsichern. Das ist eine total schlechte Wirtschaftspolitik der Bundesregierung, das destabilisiert.“

Lemke will sich weiter für die Energiewende einsetzen, weiter aufklären über entsprechende Technologien. „Wir müssen noch mehr werden, die den Weg mit uns gehen. Ich kämpfe dafür!“. (Mehr dazu im Video)(desa)

Ministerin Lemke und Wolfgang Müller haben die neue Stromtankstelle eingeweiht.
Fotos: Ahme

Dieses ungewöhnliche  Solarmobil kam aus Karlsruhe zum Infotag.
Foto: Ahme

 

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