Freitag, 26. April 2024

Ethereum hat im September 2022 seine Blockchain auf „Proof of Stake“ umgestellt

19. Oktober 2022 | Kategorie: Finanzen, Ratgeber

Ethereum hat im September 2022 sein Verfahren zur Herstellung von Blocks in der Blockchain umgestellt.
Bildquelle: WorldSpectrum / Pixabay.com

Durch das umweltfreundlichere Verfahren zur Herstellung von Blocks in der Blockchain kann mehr als 99 Prozent des Stromverbrauchs eingespart werden.

Welchen Einfluss hat das Ethereum- Update „The Merge“ auf den Kryptomarkt?

Krypto-Insider haben sich bereits seit einigen Jahren auf „The Merge“ vorbereitet. Doch Normalverbraucher können sich unter dem Begriff nur wenig vorstellen. Dabei handelt es sich um nichts weniger als eine Revolution auf dem Kryptomarkt, der die zukünftige Entwicklung der Blockchain-Technologie im Allgemeinen und den Wert von einzelnen Kryptowährungen maßgeblich beeinflussen könnte. Für die digitale Plattform Ethereum rückt damit die selbsterstellte Vision vom Weltcomputer wieder ein wenig näher.

Ethereum hat im September 2022 sein Verfahren zur Herstellung von Blocks in der Blockchain umgestellt.

Worum genau handelt es sich bei „The Merge“?

Bei Ethereum handelt es sich nach Bitcoin um die an der Marktkapitalisierung gemessen zweitgrößte Kryptowährung der Welt. Um neue Coins zu schaffen, wurde bis vor kurzem genauso wie bei Marktführer Bitcoin das sogenannten „Proof-of-Work-Verfahren“ angewendet.

Dieses steht schon seit längerer Zeit in der Kritik, weil für die Erzeugung von neuen Coins eine enorme Menge an Rechnerleistung erforderlich ist, die wiederum einen enormen Stromverbrauch zur Folge hat. Laut Statista benötigt Bitcoin jährlich etwa so viel Strom wie die Schweiz.

Im Rahmen von „The Merge“ hat sich Ethereum nun von diesem energieintensiven Verfahren verabschiedet und ist auf das „Proof-of-Stake-Verfahren“ umgestiegen. Dabei wird die Kryptowährung nicht durch die Lösung komplizierter Rechenaufgaben wie beim „Proof-of-Work-Verfahren“ geschaffen. Stattdessen wird eine gewichtete Zufallsauswahl eingesetzt, die entscheidet, welcher User den nächsten Block in der Blockchain erzeugen darf.

Diese Umstellung führt zu Stromeinsparungen von rund 99,95 Prozent. Anders ausgedrückt: Ethereum hat damit das Problem des hohen Stromverbrauchs der Kryptowährungen gelöst. Die entsprechende Umstellung fand am 15. September 2022 statt.

Von digitalen Wahlen bis zu Krypto Online Casinos

Die zuletzt in die Kritik geratenen Blockchain-Betreiber könnten damit wieder enorm an Popularität gewinnen. Und das ist auch gut so. Denn die Möglichkeiten, die sich durch den Einsatz der Blockchain-Technologie bieten, sind sehr weitreichend.

Im Gesundheitswesen könnten beispielsweise persönliche Unterlagen wie die Patientenakte, medizinische Befunde und Krankheitsverläufe so gespeichert werden, dass nur jene Nutzer Zugriff darauf erhalten, die vom Eigentümer der Daten dazu autorisiert wurden.

Auch die Spielewelt könnte sich durch die Blockchain entscheidend verändern. Die Bedeutung von Krypto Glücksspiel Anbietern steigt und auch die Suchanfrage nach den besten Krypto Online Casinos wächst bei den Usern. Der Grund dafür ist oftmals die Sicherheit. Denn im Krypto Online Casino werden die Zahlungs-Transaktionen verschlüsselt. Selbst für versierte Hacker ist es so gut wie unmöglich, sich hier Zugang zu verschaffen. Zu den besten Krypto Online Casinos zählen unter anderem 7Bit-Casino, bitStarz sowie Stake.

Auch Wahlen könnten zukünftig über die Blockchain durchgeführt werden. Das hätte den großen Vorteil, dass die Teilnehmer keine Angst davor haben müssen, dass ihre Stimme in weiterer Folge manipuliert wird. Denn in der Blockchain lässt sich jede einzelne Transaktion nachverfolgen. Eine Fälschung ist damit so gut wie unmöglich.

Ebenso kann durch diese Technik beispielsweise am Strommarkt die Abrechnung von privaten Solaranlagen oder in der Versicherungsbranche die Abwicklung von Schadensfällen durchgeführt werden. Die Möglichkeiten sind nahezu endlos und dank des geringeren Stromverbrauchs durch das „Proof-of-Stake“-Verfahren nun auch wieder in der Öffentlichkeit vernünftig diskutierbar.

Ethereum könnte Bitcoin vom Thron stoßen

Bis jetzt galt Bitcoin als die unumstrittene Nummer Eins unter den Kryptowährungen. Doch durch „The Merge“ sehen viele Experten eine Zeitenwende gekommen. Sie sind der Meinung, dass Ethereum gemessen an der Marktkapitalisierung bald die größte Kryptowährung der Welt sein könnte.

Aktuell (Stand: 18. Oktober 2022) ist davon jedoch nur wenig zu bemerken. Ethereum liegt derzeit bei einer Marktkapitalisierung von etwas mehr als 160 Milliarden US-Dollar. Da ist der Platzhirsch Bitcoin mit rund 375 Milliarden US-Dollar gefühlte Lichtjahre entfernt.

Auch der Kurs von Ethereum hat sich seit der Umstellung nicht gerade rasant nach oben entwickelt. Im Gegenteil: Der Eröffnungskurs lag am Tag der Umstellung bei 1.640,32 US-Dollar. Der Schlusskurs am 17. Oktober wies 1.332,96 US-Dollar aus. Ein Absturz von nahezu 19 Prozent.

Das ist allerdings auch der aktuellen Marktlage geschuldet. Der Bitcoin-Kurs lag bei der Umstellung im September bei 20.240,38 US-Dollar. Am 17. Oktober notierte er zum Ende des Handelstages bei 19.559,99 US-Dollar. Der Kurs ist in diesem Zeitraum also auch bei Bitcoin gefallen. Mit einem Verlust von drei Prozent allerdings wesentlich moderater als Ethereum.

Kurzfristig scheint Bitcoin also seine Führungsposition abgesichert zu haben. Es ist jedoch gut möglich, dass es ein paar Wochen dauert, bis die User endgültig Vertrauen in das neue Verfahren gewonnen haben. Der Kursanstieg könnte also noch mit Verzögerung stattfinden.

Die Rechnung ist einfach: Ethereum müsste seinen Wert etwas mehr als verdoppeln, um Bitcoin vom Thron zu stoßen. Steigt der Kurs also auf etwa 3.000 US-Dollar an, rückt die Marktführerschaft in Reichweite für Ethereum. Zumindest dann, wenn der Bitcoin-Kurs nicht im gleichen Maße nach oben steigt.

Warum stellt Bitcoin sein Verfahren nicht um?

Viele Anleger sind sich unsicher, ob Bitcoin nach wie vor eine lukrative Investition darstellt. Schließlich stellt sich die berechtige Frage, warum die Kryptowährung nicht einfach ebenfalls auf das umweltfreundlichere Proof-of-Stake-Verfahren umstellt.

Die Antwort ist einfach: Bitcoin ist schlicht und einfach nicht dazu geeignet. Das liegt vor allem daran, dass Kryptowährungen dezentralisiert sind. Das heißt, es gibt keine zentrale Stelle, an der solche Entscheidungen getroffen werden könnten. Um das Verfahren umzustellen, müsste zumindest mehr als die Hälfte der aktuellen Bitcoin-Besitzer ihre Zustimmung dafür geben.

Das kann aus zwei Gründen nicht funktionieren. Zum einen gibt es einen großen Anteil von Leuten, die nach wie vor von dem Verfahren profitieren und viel Geld damit verdienen. Zum anderen ist der Besitz sehr weit verstreut. Viele Bitcoin-Besitzer haben mittlerweile auch gar keinen Zugriff mehr auf ihr digitales Vermögen, weil sie schlicht und einfach den Zugangs-Code ihrer Wallet vergessen haben.

Zudem bringt das Proof-of-Stake-Verfahren auch Nachteile mit sich: Krypto-Puristen sprechen ihm nämlich den demokratischen Grundgedanken ab. Jene Investoren, die einen Großteil der Gesamtmenge an Coins halten, können dadurch über das Netzwerk entscheiden. Damit nähert sich Ethereum deutlich dem System der bisherigen Finanzwelt an. Genau dafür wollten jedoch die Gründer von Bitcoin ursprünglich eine entsprechende Alternative entwickeln.

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