Erste Vereinigung Pfälzer Amateurmaler e. V. vor 50 Jahren gegründet: Pfälzer Maler fördern Kunst und Kultur

29. Dezember 2018 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Kultur, Rheinland-Pfalz

Stilleben von Alois Wintergerst.
Foto: red

Edenkoben. Der Verein „Pfälzer Maler e.V.“ kann auf sein 50-jähriges Bestehen zurückblicken.  Die Gründungsversammlung war am 15. Dezember 1968 im Weinschlössel in Rhodt unter Rietburg.

Gleichzeitig erfolgte die Beschlussfassung der Satzung und die Eintragung ins Vereinsregister in Landau unter dem Namen: „Erste Vereinigung Pfälzer Amateurmaler e.V.“. Zum 1. Vorsitzenden wurde Dr. Wilhelm Steigelmann (1901–1986) aus Rhodt, von der Versammlung gewählt.

In der Weihnachtsausgabe 1968 der „Edenkobener Rundschau“ ist nachzulesen:  „ Wir sind ein wenig stolz, dass die Anregung dazu aus einer Gegend kommt, die landschaftlich und weinwirtschaftlich ihr Gewicht hat.

Im Mai 1967 fand in St. Martin das erste Treffen statt. Seitdem hat sich viel getan. Nun hatte der Vorsitzende die Mitglieder zur Generalversammlung zum 15. Dezember ins Weinschlössel in Rhodt eingeladen, um dieser Vereinigung eine Satzung zu geben und die Eintragung in das Vereinsregister festgelegt.“

Malbegeisterte, die sich aus Malkursen und Malseminaren kannten und untereinander in Kontakt waren, kamen schon vorher zusammen, um sich auszutauschen.

Dr. Wilhelm Steigelmann organisierte im Festsaal „Zum grünen Baum“ in St. Martin eine Ludwig-Schreieck-Gedenk-Ausstellung vom 15. – 30. April 1967.

Dazu schrieb er: „An alle Hobbymaler der Rheinpfalz: Liebe Kunstfreunde! Als Veranstalter von zahlreichen Kunstausstellungen begegne ich immer wieder einem Vorurteil gegenüber den Malern, die autodidaktisch die Malerei erlernt haben und die Malkunst als Hobby pflegen.

Es ist ein gutes Zeichen, wenn es heute in unserem technischen Zeitalter noch Menschen gibt, die ihre Freizeit mit solchen musischen Arbeiten ausfüllen.“ Es wurde ihm das Ansinnen gestellt, eine regelmäßige Zusammenkunft und Aussprache von Hobbymalern zu ermöglichen. Die Ludwig-Schreieck-Ausstellung ermutigte ihn dazu, die Gründung einer Vereinigung der pfälzischen Hobbymaler in Angriff zu nehmen.

Der Kunstmaler Ludwig Schreieck (1911 -1944) starb all zu früh an seiner Verwundung infolge des Krieges. Max Slevogt und Otto Dill erkannten die Begabung Schreiecks und unterstützten sein großes Talent.

Die Mitteilungsblätter der Vereinigung erscheinen seither unter der Bezeichnung „Kropsburgbrief“. Zu einem gemeinsamen Maltag im Mai 1967 traf man sich dazu um 10 Uhr auf der Kropsburg bei der Alten Burgschenke. Es wurde gebeten Malutensilien mitzunehmen. Jeder durfte in der gewohnten Maltechnik malen.

Die Standplätze wurden von Prof. Philippe Steinmetz von der Kunstakademie Straßburg anwiesen und er gab Anleitungen dazu. Reg. Rat Ludwig Schütte, Landau, referierte über den Bau und die Geschichte der Kropsburg.

Und weiter ging es mit einem Besuch der benachbarten Lourdesgrotte den steinigen Berg hoch. Die Rückfahrt führte über Rhodt und endete mit einem Besuch im dortigen „Weinschlössel“. Ein arbeitsreicher und ausfüllender Tagesablauf. Marie Strieffler, die auch mit malte, hat mit ihrem VW Prof. Philippe Steinmetz begleitet und gefahren, da er mit der Bahn anreiste.

Die zweite Ausstellung des Vereins war in der Schalterhalle der Volksbank in Edenkoben, überschrieben mit „Die Winzerin in der bildenden Kunst“. Eine weitere Ausstellung folgte in der Berufsschule in Edenkoben.

Seit 1992 nennt sich die Malergemeinschaft mit derzeit 53 Mitgliedern „Pfälzer Maler e.V.“. Die Ziele und Zwecke der Organisation sind die Förderung von Kunst und Kultur.

Das ganze Jahr hindurch ist jeder zweite bzw. dritte Samstag Treffpunkt zum Malen. Im Sommer im Freien, wo die Pfälzer Heimat mit ihren Orten und Landschaften porträtiert und malerisch festgehalten wird.

In der Winterzeit werden im Winterquartier Stillleben und Blumenarrangements auf Papier und Leinwand gebracht. Durch die gemeinsame Besprechung der entstandenen Exponate erfolgt ein gegenseitiger Austausch von Erfahrungen, die Unterstützung und Anregung etwas neues, anderes auszuprobieren. Gemalt wird in den Techniken Acryl, Aquarell, Öl, Pastell, aber auch gezeichnet mit Tusche, Kreide, Kohle oder Bleistift.

Gestaltet haben Mitglieder des Vereins in Malaktionen u.a. Trafo- bzw. Stromverteilerkästen in der Edenkobener Innenstadt, am Bahnhof und auch im Weinort Kirrweiler. Alljährlich findet in Edenkoben beim Weinfest im Kurpfalzsaal eine Ausstellung statt.

Kontakt: Alois Wintergerst, 1. Vorsitzender, Edenkoben, 06323 3773;  Infos: www.pfaelzermaler.de

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