Dienstag, 23. April 2024

Ermittlungen gegen Hildmann und andere Querdenker: Mitarbeiterin der Staatsanwaltschaft soll Betroffene gewarnt haben

1. November 2021 | Kategorie: Nachrichten
Justitia-Figur mit Waage

Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin – Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen eine ehemalige Justizmitarbeiterin, die Dienstgeheimnisse verraten haben soll.

So soll sie unter anderem dem Verschwörungsideologen Attila Hildmann von einem bevorstehenden Haftbefehl erzählt haben. Das haben Recherchen des ARD ergeben. Gegen Hildmann laufen seit vergangenem Jahr mehrere Strafverfahren, darunter Volksverhetzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Hildmann soll sich derzeit in der Türkei aufhalten.

Nach Informationen des ARD-Politikmagazins Kontraste und des Rechercheformats STRG_F, das der NDR für funk produziert, handelt es sich bei der ehemaligen Mitarbeiterin der Generalstaatsanwaltschaft um die 32-jährige M. aus Berlin. Die Frau arbeitete demnach mehrere Jahre lang bei der Berliner Generalstaatsanwaltschaft als IT-Administratorin. Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft hat die Mitarbeiterin bereits im Mai fristlos entlassen, wie die Behörde auf Anfrage mitteilte. Es besteht der Verdacht auf Verrat von Dienstgeheimnissen und versuchter Strafvereitelung.

Die Beschuldigte werde verdächtigt, nicht nur Daten unbefugt abgefragt, sondern diese möglicherweise auch an den Beschuldigten Hildmann weitergegeben zu haben, sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft.

Im Juli durchsuchten Fahnder ihre Wohnung. Bei einer Überprüfung stellte die Staatsanwaltschaft „unberechtigte Abfragen zu verschiedenen Personen der rechtsextremen und der Querdenker-Szene“ fest, wie der Sprecher erklärte.

Laut des Berichts von „Spiegel“ und „Spiegel TV“ soll sie unter anderem auch Justizinterna zu einem rechtsextremen Videoblogger abgefragt haben. Für eine Stellungnahme war die Frau zunächst nicht zu erreichen, ihr Anwalt ließ eine Anfrage unbeantwortet. (dts Nachrichtenagentur/red) 

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