Alle Jahre wieder werden aus den jeweiligen Ministerien der Länder neue Bildungsansätze verlautbart. Mal wird ein neues Fach eingeführt, mal wird der herrschende Lehransatz ins Gegenteil verkehrt.
Eine Fächergruppe bleibt dabei weitgehend von solchen Reformbemühungen verschont. Schwer nachvollziehbar ist für viele Menschen die Entscheidung, Jahr für Jahr tausende unschuldiger Kinder mit Lateinvokabeln zu quälen.
Ein Blick in die Stellenanzeigen deutscher Dax-Unternehmen zeigt schnell: Diese Fähigkeit ist nicht besonders hoch im Kurs. Andere Sprachen werden jedoch bei immer mehr Stellen vorausgesetzt. Oft werden sogar Bewerber gesucht, die mehrere Fremdsprachen beherrschen.
Viele Eltern machen sich daher Gedanken, welcher Unterricht ihren Nachwuchs im Berufsleben weiterbringt. Diese Fremdsprachen sind in einer globalisierten Welt hoch im Kurs.
Englisch
Eigentlich weiß jeder um die Wichtigkeit guter Englischkenntnisse. Trotzdem sind viel zu viele Schüler Englischmuffel. Lehrplan hin oder her – nur wenige Jahre nach dem Schulabschluss ist das meiste wieder vergessen.
Ein Fehler, denn Englisch ist sehr hilfreich für Reisen und Karriere. Rund zwei Milliarden Menschen weltweit sprechen Englisch entweder als Muttersprache oder als Fremdsprache. Diesen riesigen Markt möchte sich kein Unternehmen entgehen lassen. Gerade in Führungspositionen werden häufig gute Englischkenntnisse vorausgesetzt.
Französisch
Frankreich ist einer der größten Handelspartner der Bundesrepublik. Dementsprechend gefragt ist die Sprache auch in Stellenanzeigen. Mehr als 150.000 Stellenanzeigen im deutschsprachigen Raum verlangten diese Qualifikation jüngst in einer Untersuchung.
Für Unternehmen, die Beziehungen nach Frankreich unterhalten, ist diese Sprache sogar wichtiger als Englisch. Ohne die Landessprache kommt man vielerorts nicht weiter. Denn der Englischunterricht wird hier nicht gerade als Priorität angesehen – schließlich hat man ja selbst eine Weltsprache zu bieten.
Spanisch
Auch Spanisch hat international eine große Bedeutung. Lange Zeit war es nach Englisch die meistgesprochene Sprache der Welt. Aufgrund des großen Bevölkerungswachstums im asiatischen Raum hat es diesen Titel zwar abgeben müssen.
Trotzdem ist es nach wie vor nützlich. Spanien ist schließlich ein beliebtes Tourismus-Ziel für Deutsche. Spanischsprachige Handelspartner finden sich nicht nur in Spanien selbst, sondern auch im lateinamerikanischen Raum. Länder wie Argentinien, Chile oder Mexiko sind bereits heute wichtige Wirtschaftsstandorte.
Gelingt es den Ländern der Region, ihre politischen Probleme zu überwinden, dürfte ihre Wirtschaft sich in der Zukunft deutlich weiterentwickeln.
Chinesisch
So weit, so gut – die Sprachen, die aktuell gefragt sind, werden an zahlreichen Schulen angeboten. Aber wie sieht es eigentlich mit der Zukunft aus? Schließlich ist die Welt ständig in Bewegung. Hier sieht es tatsächlich weniger rosig aus. Denn Chinesisch-Unterricht gibt es nur an wenigen Deutschen Gymnasien. Das dürfte zum Teil politischer Kurzsichtigkeit geschuldet sein, zum Teil aber auch einem Mangel an geeigneten Lehrkräften.
Russisch
Der Ruf Russlands in den westlichen Ländern hat zuletzt ein wenig gelitten. Der Konflikt in der Ukraine führte zu erheblichen Spannungen, und auch die Anschuldigung einer Einmischung in den US-Wahlkampf war wenig hilfreich. Ein Embargo schränkt den Handel mit der EU im Moment deutlich ein.
Gelingt es der Weltgemeinschaft, die Wogen zu glätten, dürfte Russland aber wieder ein attraktiver Wirtschaftspartner werden. Weitere Länder, in denen Russisch gesprochen wird, sind etwa die baltischen Staaten oder Kasachstan.
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