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„Ein Glücksfall für das Krankenhaus“ : Landesehrennadel für Patientenfürsprecher Josef Aschendorf

20. März 2015 | Kategorie: Kreis Bad Dürkheim, Leute-Regional

Landrat Ihlenfeld ehrte im Auftrag der Landesregierung Josef Aschendorf.
Foto: kv-düw

Bad Dürkheim. Fast 20 Jahre Patientenfürsprecher und seit über 30 Jahren in der Kirche aktiv: Für sein außerordentliches ehrenamtliches Engagement wurde Dr. Josef Aschendorf vom Land Rheinland-Pfalz mit der Landesehrennadel geehrt.

Die Auszeichnung verlieh Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld im Namen der Ministerpräsidentin Malu Dreyer im Rahmen einer Feierstunde am 18. März im Kreishaus, bei der auch Aschendorfs Ehefrau, Udo Langenbacher vom Kreiskrankenhaus und Bernhard Ellbrück von der Stadt Grünstadt anwesend waren.

Zuhören, Ideen und Anregungen weitergeben, bei Beschwerden helfen – der Patientenfürsprecher ist das Bindeglied zwischen Krankenhausverantwortlichen und Patienten. Dr. Karl-Josef Aschendorf übte dieses Ehrenamt am Kreiskrankenhaus Grünstadt von Juli 1995 bis Ende September 2014 ohne Unterbrechung aus.

„In all den Jahren hat er dieses Ehrenamt mit großen persönlichen Engagement ausgefüllt“, sagte Ihlenfeld. Es zeichnete Aschendorf aus, dass er bei seinen Besuchen im Krankenhaus immer aktiv auf die Patienten zugegangen sei und das Gespräch mit ihnen und ihren Angehörigen unmittelbar am Patientenbett gesucht habe.

„Sie waren für die Patienten ein sehr wichtiger und fürsorglicher Ansprechpartner“, so Ihlenfeld. „Als Gesprächspartner hatten Sie die Gabe den Patienten das Schwere an der Situation zu nehmen.“ Aschendorf sei „ein großer Glücksfall“ für das Krankenhaus gewesen. „Durch sein offenes, den Menschen zugewandtes freundliches Wesen ist es ihm hervorragend gelungen, das Vertrauen der Patienten, aber auch der Mitarbeiter des Krankenhauses, zu gewinnen“, bestätigt der Verwaltungsdirektor des Kreiskrankenhauses, Udo Langenbacher.

„Sie haben diese Auszeichnung verdient“, so Langenbacher zur Aschendorf, „seinen guten Ruf hat das Krankenhaus auch Ihnen zu verdanken.“ Dank seines großen Engagements sei eine Vielzahl von Patienten-Ideen für Verbesserungen und Erleichterungen umgesetzt worden. Insbesondere die Barrierefreiheit lag dem Grünstadter am Herzen.

Außerdem engagiert sich Josef Aschendorf seit 1983 bis heute ehrenamtlich in der Pfarrgemeinde St. Peter in Grünstadt. Von 1983 bis 1995 als gewähltes Mitglied im Pfarrgemeinderat, darüber hinaus im Ausschuss Liturgie, im Chor und bis heute als Lektor im Gottesdienst und Kommunionhelfer. Seit 1995 ist er gewähltes Mitglied im Verwaltungsrat der Kirchengemeinde, der das Vermögen verwaltet und Instandhaltungsmaßnahmen verantwortet.

„In der Gemeinde werden seine profunde Kenntnis, sein Weitblick und sein guter Rat geschätzt, genauso wie sein freundliches und kontaktfreudiges Auftreten. Er ist eine hoch geschätzte und herausragende Persönlichkeit unserer Gemeinde“, betonte Pfarrer Martin Tiator im Vorfeld. Bei der Verleihung konnte er leider nicht anwesend sein. Von Seiten der Stadt dankte der Erste Beigeordnete Bernhard Ellbrück: „Danke, dass Sie sich so lange engagiert haben und dabei immer über den Tellerrand hinaus geschaut und sich eingebracht haben.“

„All dies passt in das große Gesamtbild“, sagte Ihlenfeld zu Aschendorf, „nämlich, dass Sie der Gesellschaft etwas zurück geben möchten.“ Udo Langenbacher betonte, dass in unserer Gesellschaft viel fehlen würde, wenn sich Ehrenamtliche wie Aschendorf und seine Frau – die seit vielen Jahren bei den Grünen Damen und Herren hilft – nicht engagieren würden.

Josef Aschendorf freute sich sichtlich über die Ehrung. „Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um zu danken. Nicht nur denjenigen, die mich dafür vorgeschlagen haben, sondern auch allen im Krankenhaus, die mich in fast 20 Jahren unterstützt haben“, sagte er. Er habe seine Arbeit immer sehr gerne gemacht. „Ich habe die Verpflichtung gefühlt, mich für die Patienten einzusetzen. Und ich habe mich wohl gefühlt, ich war froh, wenn ich anderen helfen konnte.“ Er erinnerte sich zurück an eine seiner ersten angeregten Verbesserungen: Ein Mann auf Krücken bat ihn, die Eingangstür für ihn zu öffnen, weil er es nicht konnte. „Das konnte ja nicht sein, dass in einem Krankenhaus jemand auf Krücken nicht selbst die Tür öffnen kann“, erzählte er. Kurz darauf wurden automatische Türöffnet eingeführt.

Josef Aschendorf wurde am 28. März 1932 in Neuss geboren. Er studierte in Köln, Wien, Erlangen und München Wirtschaftswissenschaften und promovierte 1957. Seine berufliche Laufbahn begann bei der Landesanstalt für Aufbaufinanzierung in München, wo er etwa ein Jahr arbeitete.

Anschließend stand er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1994 im Dienst mehrerer Industrie- und Handelskammern, unter anderem in München, im Ruhrgebiet und ab 1978 als Hauptgeschäftsführer der IHK Rhein-Neckar in Mannheim. Aschendorf ist verheiratet und hat drei Kinder, seit 1978 wohnt er in Grünstadt, in unmittelbarer Nähe zum Kreiskrankenhaus. Seine Frau ist seit mehr als 35 Jahren bei den „Grünen Damen und Herren“ aktiv. (kv-düw)

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