Dienstag, 23. April 2024

Ehemals Verdächtiger im Fall Illerkirchen springt vor Zug und stirbt

8. Dezember 2022 | Kategorie: Nachrichten, Panorama

Symbolbild: Pfalz-Express

Senden / Illerkirchberg – Ein 25-jähriger aus Eritrea ist am Mittwoch im Bahnhof Senden vor einen Zug gesprungen und gestorben. Er war im Zusammenhang mit dem Angriff auf zwei Mädchen in Illerkirchberg vorübergehend als Tatbeteiligter in Verdacht geraten.

Wie die Staatsanwaltschaften Memmingen und Ulm und die Polizeipräsidien Schwaben Süd/West und Ulm mitteilten, sei der 25-Jährige gegen 13 Uhr unmittelbar vor einem einführenden Güterzug auf die Schienen gesprungen. Der Lokführer konnte trotz langsamer Fahrt offenbar nicht mehr rechtzeitig halten, der Zug erfasste den 25-Jährigen. Der Mann starb an Ort und Stelle.

Staatsanwaltschaft und Polizei gehen davon aus, dass der Mann aus eigener Entscheidung und ohne fremdes Zutun vor den Zug gesprungen ist. Der 25-Jährige war zwei Tage zuvor im Zusammenhang mit dem Angriff auf zwei Mädchen in Illerkirchberg vorübergehend in Verdacht einer Tatbeteiligung geraten. Er hatte sich in einem Haus aufgehalten, in das der später dringend tatverdächtige 27-Jährige geflüchtet war.

Dort hatte die Polizei drei Männer, alle Asylbewerber aus Eritrea, angetroffen und vorläufig festgenommen. Der 27-Jährige befindet sich wegen des dringenden Verdachts des Mordes an der 14-Jährigen und des versuchten Mordes an der 13-Jährigen in Untersuchungshaft in einem Justizvollzugskrankenhaus.

In Bezug auf die beiden anderen Festgenommenen habe sich der Verdacht nicht erhärtet, so die Polizei. Sie wurden noch am Montagabend auf freien Fuß gesetzt, darunter auch der 25-Jährige, der nun im Bahnhof Senden in den Tod sprang. 

Warum sich der junge Mann, gegen den auch weiterhin kein Tatverdacht besteht, umbrachte, sei nun Gegenstand weiterer Ermittlungen, so die Behörden. (red/pol)

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