Egon Bahr gestorben – Gabriel: „Großer Vordenker der Sozialdemokratie“

20. August 2015 | Kategorie: Nachrichten, Politik

Egon Bahr ist tot.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – Der SPD-Politiker Egon Bahr ist tot.

Er starb in der Nacht zum Donnerstag im Alter von 93 Jahren.

Unter dem von ihm geprägten Leitgedanken „Wandel durch Annäherung“ war Bahr einer der entscheidenden Vordenker und führender Mitgestalter der unter Kanzler Willy Brandt eingeleiteten Ost-Politik.

Er war von 1972 bis 1974 Bundesminister für besondere Aufgaben und von 1974 bis 1976 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit.

SPD-Chef Sigmar Gabriel hat Egon Bahr als „großen Vordenker der Sozialdemokratie“ gewürdigt, „der mit einzigartiger politischer Tatkraft Konzepte in die Tat umsetzte“.

In einer ersten Reaktion erklärte Gabriel: „Mit großer Bestürzung und tiefer Trauer haben wir in der letzten Nacht vom Tode Egon Bahrs erfahren. Die gesamte deutsche Sozialdemokratie und viele Menschen darüber hinaus in Deutschland und Europa trauern um diesen mutigen, aufrichtigen und großen Sozialdemokraten, den Architekten der deutschen Einheit, Friedenspolitiker und Europäer.“

Bahr „vertraute wesentlich auf die Macht der Freiheit und die Kraft des Gesprächs, das war die Grundlage für den `Wandel durch Annäherung`“, so Gabriel: „Die Ostpolitik Willy Brandts und Egon Bahrs war eine entscheidende Voraussetzung zur Überwindung der Teilung Deutschlands und Europas. Wir sind dankbar, dass er seine Sozialde mokratie bis in die jüngste Zeit stets loyal als unermüdlicher Ratgeber begleitet hat und werden seine analytische Brillanz, seine Rationalität und Leidenschaft, aber auch sein Temperament und seinen liebenswürdigen Humor sehr vermissen.“

Er persönlich, so der SPD-Chef, werde „Egon auch als Freund und Ratgeber sehr vermissen“.

(dts Nachrichtenagentur)

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