Montag, 13. Januar 2025

Eberspächer catem in Herxheim vor Produktionsstopp: IG Metall ruft zu Widerstand auf

11. Januar 2025 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Regional, Wirtschaft in der Region

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Herxheim – Der Automobilzulieferer Eberspächer, mit Hauptsitz in Esslingen, plant die Produktion in seinem Werk in Herxheim im Herbst 2025 einzustellen.

Am Standort, der nahe Landau in der Pfalz liegt, werden Hochvolt-Heizer für Elektrofahrzeuge gefertigt. Die Schließung wird mit einem drastischen Rückgang der Kundennachfrage nach Elektrofahrzeugen begründet.

Die Entscheidung trifft die rund 200 Beschäftigten des Werks schwer, da Arbeitsplatzverlust und existenzielle Unsicherheit drohen. Mit der geplanten Schließung reiht sich das Werk Herxheim in eine Reihe von Arbeitsplatzverlusten in der Region ein, wie zuletzt bei Nolte, Faurecia und Ronal.

Marc Tinger, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Landau, verurteilt die Entscheidung: „Produktionsschließung und Stellenabbau zu Lasten der Beschäftigten werden wir nicht einfach stillschweigend hinnehmen.“ Die IG Metall betont, dass sie an der Seite der Betroffenen steht und sich mit Nachdruck für deren Interessen einsetzen wird.

„Das Jahr 2025 wird ganz im Zeichen des Kampfs um gute Arbeitsplätze und -bedingungen stehen. Ob bei Eberspächer in Herxheim oder darüber hinaus. Neben der Arbeit hier vor Ort werden wir deswegen auch am 15. März in Frankfurt auf die Straße gehen – weil das jetzt zählt!“, erklärte Tinger weiter.

Wachstum in Polen sorgt für Kritik

Während das Werk in Herxheim stillgelegt werden soll, feierte Eberspächer am 17. Dezember 2024 die Eröffnung eines neuen Produktionsstandorts im polnischen Przylesie. Auf einer Fläche von 12.500 Quadratmetern erhöht das Unternehmen seine Produktionskapazitäten um 30 Prozent. Hier sollen Thermomanagement-Systeme für elektrische Stadt- und Reisebusse gefertigt werden, darunter die neue Busklimaanlage AC138 EVO für die Elektromobilität.

Eberspächer hebt hervor, dass das Werk in Polen dank Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen besonders energieeffizient und emissionsarm arbeitet. Die Fertigung ist bereits im Dezember gestartet.

Die Eröffnung sorgt jedoch in der Südpfalz für Unmut, da der Ausbau in Polen in direktem Kontrast zur Schließung des Werks in Herxheim steht. Die IG Metall kritisiert, dass Beschäftigte in Deutschland die Kosten für eine Verlagerung ins Ausland tragen müssen.

„Nur mit einem hohen Organisierungsgrad können wir den Kampf um die Arbeitsplätze in unserer Region gut führen. Jetzt Mitglied werden!“, appelliert die IG Metall Landau an die Beschäftigten der Region. Der geplante Produktionsstopp belastet nicht nur die Beschäftigten, sondern auch die wirtschaftliche Struktur der Region Südpfalz. Die IG Metall kündigt an, weiterhin mit aller Kraft für den Erhalt der Arbeitsplätze zu kämpfen. (cli)

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