Donnerstag, 18. April 2024

Doppeltes Jubiläum: 500 Jahre Ritterbund – 700 Jahre Haus zum Maulbeerbaum

Investor für historisches Kleinod gesucht

28. August 2022 | Kategorie: Kultur, Landau, Regional

Karl-Heinz Rothenberger mit einem Modell des „Hauses zum Maulbeerbaum“.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Der Historische Verein und der Verein Freunde des Hauses zum Maulbeerbaum luden, um die beiden Jubiläen 500 Jahre Ritterbund und 700 Jahre Haus zum Maulbeerbaum zu würdigen, zu einer Vortragsreihe ein.

Für geschichtlich Interessierte waren die Vorträge ein wahrer Leckerbissen. „Die Stadt Landau um 1522“, der „Landauer Bund“, „Ritter und Burgen in der Südpfalz um 1522“, „Das Haus zum Maulbeerbaum“, „Der Ritter Franz von Sickingen“, „Die Probleme der Ritterschaft“ und „Die Zeitgenossen Franz von Sickingens“ hießen die Themen, denen sich Dr. Michael Martin, Karl-Heinz Rothenberger, Rolf Übel, Dr. Harald Bruckert und Dr. Peter Burkhart widmeten.

Modellbauer Kurt Stuck aus Annweiler zeigte einige seiner Burgenmodelle.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Das „Haus zum Maulbeerbaum“ ist ein Landauer Kleinod, das vor dem Abriss bewahrt werden konnte. Es hatte viele Wandlungen durchlebt – hatte in 600 Jahren nur sechs Besitzer – eine bemerkenswerte Tatsache, wie die, das seinen Namen seit 700 Jahren trägt und unter diesem Namen sonst kein anderes Haus je bestanden hat.

Zum einen Kontinuität, zum anderen Veränderung: Karlheinz Rothenberger hatte die Historie des Hauses in sechs Etappen zusammen gefasst und die wechselvolle Geschichte als Mönchshof, kaiserliche Residenz, Herberge, Gaststätte, Geschäfts-und Mietshaus herausgearbeitet.

„Altstädte geben Städte ihren Wert“ so Rothenberger. Denkmäler bildeten Orte der Erinnerung und Ruhepole, erinnerte Rothenberger daran, wie in Landau Altstadthäuser wie das Frank Loebsche Haus, das Alte Kaufhaus gerettet wurden – das Haus zum Maulbeerbaum aber fast abgerissen worden wäre. Ein Kampf, der aber gewonnen werden konnte. 2020 wurde das Haus stabilisiert – nun sucht die Genossenschaft einen Investor. Eine Pfälzer Weinstube würde sehr gut in die ehrwürdigen Gemäuer passen. „Die Landauer haben ein Herz für den „Maulbeerbaum“, denn er ist ein Teil der Landauer Identität“, so Rothenberger.

Von den insgesamt 485 Bausteinen sind mittlerweile 400 verkauft.

Eine historische Musikgruppe sorgte mit mittelalterlichen Weisen für die passende Umrahmung der Vorträge.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Wer sich weiter informieren möchte, kann dies am Tag des Offenen Denkmals am 11. September tun. Außerdem gibt es ein Video von Uli Malisius im OK, für das er den „Bürgermedienpreis 2022“ in der Kategorie „Ehrenamtliche“ bekommen hat. (desa)

Rolf Übel bei seinem Vortrag zu Ritter und Burgen in der Südpfalz um 1522.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

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