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Die Rolle der Wettsteuer bei den Buchmachern

8. Mai 2017 | Kategorie: Allgemein, Freizeit & Hobby, Sonstiges
Vorsicht: Das Finanzamt kassiert unter Umständen mit. Symbolbild: dts Nachrichtenagentur

Vorsicht: Das Finanzamt kassiert unter Umständen mit.
Symbolbild: dts Nachrichtenagentur

Die Freunde von Online-Sportwetten werden sich das Jahr 2012 rot im Kalender markiert haben. Warum? Nun, in diesem Jahr trat die Wettsteuer in Kraft.

Und seither gibt es im Bereich der Buchmacher und deren Kunden wohl kaum ein Thema, das so heiß und ausgiebig diskutiert wird – und das außerdem so viele verschiedene Facetten zeigt. Typisch Deutsch, möchte man fast sagen. Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht. Allerdings muss man hier auch einmal eine Lanze für die deutsche Bürokratie brechen. Warum dies so ist, zeigt der folgende Text.

Was ist eigentlich die Wettsteuer?

Bei der Wettsteuer handelt es sich um eine verpflichtende Abgabe, die jeder Wettanbieter zahlen muss, der auf dem deutschen Markt operiert. Die Wettsteuer beträgt fünf Prozent der Einsätze. Dieses Geld wandert sofort in den Säckel des Fiskus. Für die Anbieter gibt es keinen Weg, dieser Steuer zu entkommen. Doch haben die Kunden eine Möglichkeit? Das wiederum liegt ausnahmslos in den Händen der Bookies.

Drei Anbieter, drei Varianten

Eigentlich ist die Sache mit der Wettsteuer doch ganz einfach – möchte man zumindest meinen, wenn man zu den Berufsoptimisten zählt. Der Anbieter zahlt die Steuer, der Sportfan ist fein raus. Doch wer Konten bei mehreren Buchmachern hat, weiß ganz genau, dass dem nicht so ist.

Es gibt Anbieter, die die Steuer komplett an den Kunden weitergeben. Das bedeutet, dass der Kunde auf jede Wette, die er beim Anbieter spielt, eine Steuer von fünf Prozent entrichten muss – völlig egal, wie der Wettschein denn nun ausgeht.

Auf der anderen Seite gibt es Anbieter, die den Kunden Gutes tun wollen und die Wettsteuer komplett aus der eigenen Tasche finanzieren. Der Nachteil: Dieses Vorgehen kann sich auf die Quoten auswirken, denn schließlich entsteht ein immenser Kostenapparat, den der Buchmacher irgendwie wieder ausgleichen muss. Warum also nicht über die Quoten?

Doch nun wird es richtig kompliziert: Es gibt auch Buchmacher, die die Wettsteuer nur teilweise an ihre Kunden weitergeben. Teilweise? Ja, teilweise. Sie berechnen die Wettsteuer nur dann, wenn der Spieler den Wettschein gewonnen hat. Wer also 100 Euro mit einer Wette gewinnt, darf sich in dem Fall immerhin noch über 95 Euro freuen. Über die anderen fünf Euro freut sich das Finanzamt.

Nun folgt noch eine weitere Variante: Einige Anbieter erlassen den Kunden die Wettsteuer nur bei bestimmten Wettkonstellationen. Wenn bei Kombiwetten etwa eine bestimmte Quote erreicht wird, kann es sein, dass der Anbieter die Steuer komplett übernimmt. Oder es gibt Bestimmungen, nach denen die Einzelwetten innerhalb einer Kombiwette eine Mindestquote aufweisen müssen. Hier kann der Anbieter machen, was er will – solange er die Steuer brav ans Finanzamt zahlt.

Wie erkennt der Kunde, ob er die Wettsteuer zahlen muss?

Die Übersicht auf sportwetten.net zeigt einige Anbieter. Normalerweise geben die Bookies in den AGB oder den FAQ einen Hinweis darauf, wie die mit der Wettsteuer umgehen. Ab und an finden sich diese Hinweise auch rund um den virtuellen Spielschein. Allerdings gibt es auch faule Buchmacher, die kein Sterbenswörtchen darüber verlieren, wie sie die Wettsteuer abrechnen. Das führt vor allem bei Anfängern zu Verunsicherung.

Diese ist unnötig, da der Anbieter letztlich ohnehin verpflichtet ist, die Steuer zu zahlen, sobald er deutsche Kunden aufnimmt. Wie man sieht, ist die Wettsteuer kein einfaches Thema.

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