Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2021: Landau und Ruhango für langjährige kommunale Kooperation nominiert

24. November 2020 | Kategorie: Landau

Gemeinsam anpacken: Alle Projekte in Ruhango, wie hier der Bau eines Schulschlafsaals, werden gemeinsam von Deutschen und Ruandern entwickelt.
Quelle: Jupp Linden

Landau. Geht der Deutsche Nachhaltigkeitspreis für kommunale Partnerschaft 2021 in die Südpfalz? Das könnte sein, denn die Stadt Landau ist gemeinsam mit ihrer Partnerregion Ruhango in Ruanda unter den drei Finalisten für den Preis in der Kategorie „Kommunale Partnerschaften“.

Europas größte Auszeichnung für ökologisches und soziales Engagement wird seit 2008 vergeben und würdigt besonders nachhaltige Leistungen mit Vorbildfunktion.

Gesucht waren nachhaltige und erfolgreiche Kooperationen zwischen deutschen Städten, Gemeinden und Landkreisen und ihren Partnerkommunen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Eine Jury wird den Sieger am 4. Dezember bekannt geben. Als Preisgeld winken den beiden siegreichen Partnerkommunen jeweils 30.000 Euro.

Oberbürgermeister Thomas Hirsch freut sich über die erneute Nominierung und hofft auf den Sieg. „Die Partnerschaft zwischen Landau und Ruhango, die bereits seit den 1980er Jahren besteht, ist eine der aktivsten und erfolgreichsten in Rheinland-Pfalz und ich bin sehr stolz, dass dieses Engagement nun bundesweite Beachtung erfährt.“

Der Freundeskreis Ruhango-Kigoma trägt die Partnerschaft zwischen Landau und der zentralafrikanischen Partnergemeinde, unterstützt von OB Hirsch und dessen Büro.

Auch Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron als 2. Vorsitzender des Freundeskreises und Beigeordneter Lukas Hartmann als 2. Vorsitzender des Berufsförderungsverein Ruhango sind in der Partnerschaft engagiert. Kernziele sind die Förderung einer hochwertigen und gerechten Bildung von Kindern und Jugendlichen sowie eines gesunden Lebens für Menschen jeden Alters in Ruhango.

Seit 2018 ist auch der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) in Ruhango engagiert. Eine Delegation um EWL-Vorstand Bernhard Eck reiste 2019 nach Ruanda, um sich in Workshops und bei Besichtigungen mit den Verantwortlichen der Regionalverwaltung vor Ort auszutauschen.

„Themen unserer Kooperation sind u.a. Geoinformationssysteme, Regenwassermanagement, Erosionsvermeidung, Abfallmanagement, Stadtsauberkeit und Ideen für eine bessere Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser und Strom“, informiert Eck.

Damit decke die Partnerschaft zwischen Landau und Ruhango auch die Themenkomplexe Klimaschutz, bezahlbare und saubere Energie sowie Infrastruktur ab, so der EWL-Chef.

Die zahlreichen Akteure wie der Freundeskreis Ruhango-Kigoma, die Verwaltung, der EWL und andere Unternehmen, Vereine und Schulen spiegeln sich in der Breite der Projektschwerpunkte wider.

Hohe Prioritäten verzeichnen dabei eine zuverlässige Wasserver- und entsorgung und die Verbesserung von Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen. Mit Unterstützung aus Landau steht in vielen Gebieten des Distrikts Ruhango inzwischen sauberes Wasser zur Verfügung, die gesundheitliche Versorgung hat sich wesentlich verbessert und neue Schulen wurden gebaut.

Eine weitere Bereicherung, die aus dem Bündnis entstand, ist der wöchentliche Ruhango-Markt in Landau. Dort können die Menschen in Landau ihre nicht mehr genutzten Sachen spenden, während einkommensärmeren Haushalten gleichzeitig ein günstiger Erwerb von Dingen des täglichen Bedarfs gewährt wird. Die Einnahmen kommen den Projekten in der Partnerregion zugute.

Weitere Informationen zum Nachhaltigkeitspreis für kommunale Partnerschaften finden sich unter www.nachhaltigkeitspreis.de/kp.

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