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Agrarforschung: Gewächshaus der Zukunft in Schifferstadt nominiert für Deutschen Nachhaltigkeitspreis

10. November 2014 | Kategorie: Rhein-Pfalz-Kreis, Wissenschaft

ZINEG-Niedrigenergie-Gewächshaus in Schifferstadt.
Foto:Graf

Mainz. Das Forschungsverbundprojekt „Zukunftsinitiative Niedrigenergiegewächshaus“ (ZINEG) ist für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung nominiert worden.

Im Rahmen des Projekts hat das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz gemeinsam mit der Technische Universität München in Schifferstadt eines der  modernsten und energiesparendsten Gewächshäuser Deutschlands errichtet.

„Herkömmliche Gewächshäuser sind Energieverbraucher, bei denen erhebliches Einsparpotenzial besteht. Hier in Schifferstadt wurde eine Technik entwickelt, die den Verbrauch fossiler Heizenergie in Gewächshäusern und die damit verbundenen CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent reduzieren kann“, sagte der rheinland-pfälzische Umwelt- und Landwirtschaftsstaatssekretär Thomas Griese am Donnerstag bei einem Besuch des Lehr- und Versuchsbetriebes Queckbrunnerhof.

Angesichts steigender Energiepreise biete das Projekt Gartenbaubetrieben eine wirtschaftliche Perspektive und leiste gleichzeitig einen Beitrag zur Energiewende.

Bereits die Nominierung für den Nachhaltigkeitspreis sei ein großer Erfolg und zeuge von der erfolgreichen und innovativen Forschungsarbeit des DLR Rheinpfalz, betonte Griese und gratulierte dem Team um Norbert Laun, dem Leiter der Gartenbauabteilung des DLR.

Nominiert worden seien drei von insgesamt 80 eingereichten Arbeiten. ZINEG sei ein Ansatz, den Wandel zur Green Economy voran zu treiben, weil es eine regionale und klimafreundliche Versorgung mit Gemüse und Zierpflanzen ermögliche und verbrauchernah gedacht sei, so die Jury des Nachhaltigkeitspreises in ihrer Nominierungsbegründung. Neben dem Gewächshaus in Schifferstadt wurden im Rahmen des ZINEG-Projekts energiesparende Gewächshäuser auch in Berlin-Dahlem, Hannover-Ahlem und Osnabrück untersucht.

Der Sieger des diesjährigen Forschungspreises wird in Kooperation mit der Wissenschaftssendung „nano“ (3sat) bis zum 20. November über ein Online-Voting ermittelt und im Rahmen der Preisverleihung am 28. November in Düsseldorf bekanntgegeben.

Interessierte sind aufgerufen, sich an der Abstimmung zu beteiligen unter www.nachhaltigkeitspreis.de. Staatssekretär Griese:  „Wir freuen uns über jeden, der sich informiert und sein Votum abgibt.“

Hintergrund zum ZINEG-Projekt

In Zusammenarbeit mit dem Fachgebiet Technik der TU München-Weihenstephan geht der Lehr- und Versuchsbetrieb Gemüsebau Queckbrunnerhof der Frage nach, welche Energieeinsparungen in dem 1000 Quadratmeter großen Niedrigenergiegewächshaus in Schifferstadt bei der Produktion von Gemüse möglich sind.

Schwerpunktkultur ist dabei die Tomate, die nach den Richtlinien des ökologischen Landbauverbandes Bioland produziert und CO2-neutral über eine Holzpelletheizung mit Energie versorgt wird. Der Bau des Niedrigenergiegewächshauses auf dem Versuchsgelände des DLR Rheinpfalz wurde von der Bundesregierung gefördert.

Das Projekt ist im Mai 2009 gestartet und läuft noch bis Ende 2014. In vier Jahren Forschungsarbeit konnten durch den systemorientierten Ansatz aus dem Zusammenwirken von technischen und kulturtechnischen Maßnahmen zur Einsparung von fossiler Heizenergie sehr gute Ergebnisse sowohl bei der Gemüse- als auch bei der Zierpflanzenkultur in den Niedrigenergiegewächshäusern erzielt werden.

Die im ZINEG-Projekt entwickelten technischen Systeme und kulturtechnischen Ansätze zur Einsparung fossiler Heizenergie werden als wegweisend gesehen. Einige technische Ansätze können sofort in die Praxis eingehen, andere technische Innovationen müssen dagegen für den Praxiseinsatz noch modifiziert bzw. optimiert werden. (mulewf.rlp.de)

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