Coronavirus – Auswirkungen auf die Immobilienwirtschaft

29. Juni 2020 | Kategorie: Bauen & Sanieren, Finanzen, Ratgeber, Wirtschaft

Häuserzeile in Berlin
Foto: Pfalz-Express

Corona hier – Corona da. Viele Menschen können dieses Wort kaum noch hören, geschweige denn lesen. Denn es ist omnipräsent und bestimmt seit Monaten das Leben.

Nahezu alle Lebensbereiche sind vom Coronavirus betroffen. Auch der Immobilienmarkt. Das merken nicht nur die Makler in den Großstädten wie Berlin. Obschon hier deutliche Signale zu erkennen sind.

Corona legt den Immobilienmarkt lahm

Dass ein kleiner Virus einmal so stark sein kann, dass er die Wirtschaft komplett in die Knie zwingt, hätte wohl niemand gedacht. Lockdown und alle damit einhergehenden Einschränkungen führen dazu, dass viele Unternehmen ums Überleben kämpfen. Einige haben den Kampf bereits verloren. Viele andere werden leider noch folgen.

Die Krise in der Wirtschaft weitet sich automatisch auch auf die Bevölkerung aus. Wer Angst um seinen Arbeitsplatz haben muss, in Kurzarbeit ist oder gar die Kündigung in der Hand hält, wird nicht investieren. Er zeigt sich vorsichtig und abwartend, bis genau zu erkennen ist, wie es in Zukunft weitergehen wird. Immobilienmakler in Berlin beobachten diesen Trend auch am Immobilienmarkt. Käufer, aber auch Verkäufer, präsentieren sich sehr zurückhaltend und sorgen so dafür, dass auch diese Branche ins Straucheln gerät.

Einerseits, weil die Käufer im Moment nicht investieren wollen. Andererseits auch, weil all jene, die eine Immobilie besitzen, diese erst einmal behalten, um zu schauen, wie sich alles entwickelt. Eine Kapitalanlage in solchen Zeiten abzustoßen, wenn es finanziell betrachtet nicht wirklich notwendig ist, bringt wenig Punkte.

Deutliche Signale in Berlin

Berlin gilt seit Jahren als boomende Stadt. Zumindest in Bezug auf die Immobilienwirtschaft. Doch auch hier hat Corona deutliche Spuren hinterlassen. Das merken nicht nur die Investoren, sondern auch all jene, die aktuell eine neue Wohnung suchen. Egal ob Mietobjekt oder die passende Immobilie zum Kauf. Die Möglichkeiten sind eingeschränkt und die potenziellen Kunden vorsichtig. Niemand will sich zu weit aus dem Fenster lehnen und jeder versucht, mit Ruhe und Bedacht die aktuelle Situation zu beobachten.

Anreize und Mut fehlen

Für die Makler sind das besonders schwierige Zeiten. Und auch für den Markt selbst. Denn der funktioniert nur, wenn er permanent in Bewegung ist. Steht der Markt, verliert er an Attraktivität, was sich nicht nur auf die Preise niederschlägt. Es hat auch langfristige Folgen, die sich in Berlin bereits abzeichnen.

So angespannt in Berlin der Immobilienmarkt auch sein mag – bleiben die Käufer und Verkäufer weg, wird sich das auch auf zukünftige Investoren auswirken. Sie werden Berlin als weniger attraktiv einstufen, ihre Pläne verwerfen oder zumindest zurückstellen. Das wiederum wird die Preise für Immobilien beeinflussen, was gut oder weniger gut sein kann.

Sinken die Preise, wird dies die Käufer freuen und die Verkäufer dazu bewegen, ihre Immobilien noch länger zu halten. Steigen die Preise, ist der Markt voll von Immobilien, die sich im schlimmsten Fall nur wenige leisten können. Eine Konstellation, die immer Vor- wie auch Nachteile hat.

In Summe kann daher nur gehofft werden, dass die Corona-Krise möglichst bald der Vergangenheit angehört. Nicht nur, um die Immobilienbranche wieder zu stabilisieren. Ein „normales“ Leben ist wichtig. In allen Lebensbereichen.

Mit einem sicheren Einkommen, möglichst wenigen Existenzängsten und stabiler Gesundheit. Denn dann funktioniert auch eine Volkswirtschaft. Und dann ist es auch kein Problem, den Wohnungsmarkt in Berlin und in jedem anderen Teil des Landes auf einem stabilen Niveau zu halten.

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