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Corona-Infektion: Nähe zum Elsass lässt Hotspot in der Südpfalz erwarten – Kommunen leisten Hilfe bei französischen Nachbarn und beantragen Bundeswehr-Unterstützung

25. März 2020 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Regional

Im Corona-Testzentrum in Landau wird weiter jedem Verdachtsfall nachgegangen.
Foto vom 20. März 2020: Rolf H. Epple

Südpfalz. In der Südpfalz muss wegen der Nähe zum Corona-Risikogebiet Grand-Est – zu dem auch das Elsass zählt – und wegen des bis vor kurzem intensiven Austauschs über die Grenzen hinweg mit einer verstärkten Ausbreitung des Corona-Virus gerechnet werden.

So lautet die Lage-Einschätzung der Verantwortlichen in den Katastrophenschutzstäben für die Landkreise Germersheim und Südliche Weinstraße sowie die Stadt Landau.

Man bereitet sich deswegen (eng abgestimmt) auf ein bevorstehendes Krisen-Szenario mit einer großen Zahl von Erkrankten vor.

Alle Maßnahmen werden dabei nicht nur mit Blick auf die Lage in Rheinland-Pfalz entwickelt, sondern auch mit einem speziellen Monitoring zur aktuellen Situation im Elsass. Notkrankenhaus-Strukturen zur Entlastung der bestehenden Krankenhausstandorte sind in Landau, Wörth und Bad Bergzabern im Aufbau. Außerdem erweitern die vorhandenen Kliniken ihre intensivmedizinischen Möglichkeiten.

Auf die jüngsten Notrufe aus der französischen Nachbarschaft haben die Südpfalz-Kommunen mit ersten Materialhilfen reagiert und auch französische Patienten stationär aufgenommen.

Bundeswehr soll helfen

Die besondere Südpfalz-Situation hat die beiden Landräte Dr. Fritz Brechtel und Dietmar Seefeldt sowie Oberbürgermeister Thomas Hirsch auch bewogen, sich mit einem Hilfeersuchen an die Bundeswehr zu wenden: Demnach könnte in leerstehenden Teilen des Krankenhauses Bad Bergzabern eine zusätzliche Intensivstation durch die Bundeswehr aufgebaut werden.

„Wir hoffen, dass der Antrag, der auf die besonderen Gegebenheiten an der deutsch-französischen Grenze abzielt, bei der Bundeswehr positiv aufgenommen wird“, heißt es aus den Verwaltungsspitzen. Man hoffe auf eine kurzfristige Entscheidung, so die südpfälzischen Spitzenvertreter.

Mehrere regionale Abgeordneten unterstützen die Initiative der Kommunalpolitiker, darunter die Mitglieder des Bundestags, Thomas Hitschler (SPD), Dr. Tobias Lindner (Grüne) und Dr. Thomas Gebhart (CDU) (Parlametarischer Staatssekretär bei Gesundheitsminister Jens Spahn), gerade auch im Hinblick auf die deutsch-französische Zusammenarbeit.

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