Montag, 29. April 2024

CBD im Trend – Wundermittel oder doch nur ein Hype?

20. Dezember 2023 | Kategorie: Gesundheit, Ratgeber

Cannabis-Pflanze
Foto: Alissa De Leva / Pixabay

Das Interesse an Cannabidiol (CBD) hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Den höchsten Absatz findet CBD-Öl, das aus natürlichen Hanfblüten und Bestandteilen der Pflanze hergestellt wird.

Die Wirkung soll vielfältig sein, insbesondere schmerzlindernde Eigenschaften werden immer wieder geschildert. Nach THC ist CBD das am intensivsten erforschte Cannabinoid der Welt. Bislang gibt es nur wenige Studienergebnisse, die machen aber Hoffnung auf mehr. Vor allem in Tiermodellen aber auch in ersten Humanstudien zeigte sich, dass die beschriebene Wirkung wohl keine reine Marketingaussage ist.

Es wird noch einige Jahre dauern, bis belastbare Studien vorhanden sind. Da CBD allerdings von der WHO als „sicher“ eingestuft wurde, spricht nichts gegen den ständig ansteigenden Konsum.

Erlaubt oder verboten? Die wichtigste Frage zu CBD

Rein optisch lassen sich CBD-Blüten nicht von klassischem Marihuana unterscheiden. Werden die Bestandteile jedoch laborchemisch untersucht, zeigt sich der klare Unterschied. Während THC eine psychoaktive Wirkung hat und somit zu Rauschzuständen führt, ist CBD anders. Legale Produkte werden aus zertifizierten CBD Samen gewonnen, die im EU-Sortenkatalog gelistet sind. Es gibt eine große Vielzahl an verschiedenen Sorten, eines haben sie aber gemeinsam: Der THC-Gehalt liegt bei maximal 0,2 %. Das ist die von der EU-Gesetzgebung vorgegebene Obergrenze und ein Hauptmerkmal der Legalität.

CBD ist in Deutschland frei verkäuflich und legal, sofern es unter den obigen Gesichtspunkten hergestellt wurde. Verwendet wird es meist als Öl, Blüten dienen aber auch der Herstellung von Aromamischungen, werden geraucht oder als Vape konsumiert.

Bei der großen Sortenauswahl fällt auf, dass hier einige namhafte Vertreter der Cannabis-Community vorhanden sind. Sorten wie Amnesia, Excalibur, Girl Scout Cookies oder Afghan Kush sind bei Marihuana-Konsumenten gängig und beliebt. Geschmacklich und aromatisch lässt sich kaum ein Unterschied ausmachen, selbst das Wachstum der CBD-Pflanzen ist identisch. Tatsächlich liegt der Hauptfokus aber auf Genuss und Wirkung, nicht auf dem berauschenden Einfluss.

Wogegen CBD eingesetzt wird – Menschen nutzen es immer häufiger 

Seit medizinisches Cannabis im Jahr 2017 zugelassen wurde, beschäftigen sich mehr Menschen mit der Thematik. Da für klassisches Marihuana ein Rezept vom Arzt erforderlich ist, war die Suche nach einem Alternativprodukt groß. Mit CBD scheint es gefunden, denn es vereint die positiven Wirkungsweisen von Cannabis, ohne dass es dabei psychoaktiv wirkt.

Die Einsatzbereiche sind vielfältig, sowohl bei Menschen als auch bei Haustieren wie Katzen, Hunden oder Pferden hat sich bereits die positive Wirkung herumgesprochen. Zu den Haupteinsatzbereichen gehören unter anderem folgende Beschwerden:

  • Chronische Schmerzen: Leidet ein Mensch unter chronischen Schmerzen, hat das Gehirn ein Schmerzgedächtnis etabliert. Schuld daran sind Botenstoffe, die Reize unabhängig vom tatsächlichen Schmerzauslöser weiterleiten. CBD soll die Fähigkeit besitzen, mit dem Endocannabinoid-System des Gehirns zu interagieren. An dieser Stelle wird beschrieben, dass die Einnahme von CBD das bestehende Schmerzgedächtnis löschen und neu programmieren kann. Obwohl CBD-Öle wohl auch bei akuten Schmerzen helfen sollen, scheint der Fokus des Einsatzes vor allem bei chronischen Zuständen zu liegen.
  • Psychische Beschwerden: Indem CBD an das Endocannabinoidsystem und seine Rezeptoren andockt, stimuliert es die Ausschüttung und Regulierung von Botenstoffen wie Dopamin, Serotonin und Cortisol. Ein Ungleichgewicht kann Krankheiten wie Angststörungen, Depressionen und Nervosität auslösen. Anwender berichten, dass CBD beruhigend wirkt, ohne dabei die geistige Wahrnehmung einzuschränken.
  • Entzündungen des Körpers: Erste Studien belegen, dass Cannabinoide wie CBD entzündungshemmende Einflüsse auf den Körper haben können. So soll CBD dazu beitragen, vorhandene Entzündungsprozesse besser zu verarbeiten und der chronischen Entstehung vorzubeugen. Betroffene nutzen CBD vor allem bei rheumatisch-entzündlichen Beschwerden, bei Hauterkrankungen und akuten Entzündungen.
  • Schlafstörungen: Schlechter Schlaf ist Auslöser zahlreicher Erkrankungen und kann auf Dauer zum Problem werden. Erfahrungsberichten zufolge soll CBD dazu beitragen, die Schlafqualität deutlich zu verbessern. Durch den beruhigenden Effekt trägt das Mittel dazu bei, die Einschlafphase zu verkürzen und länger durchzuschlafen.

CBD bei Tieren – wenn Hund und Katze leiden

Nicht nur in der Humanmedizin informieren sich immer mehr Ärzte über das Thema CBD. Auch im Bereich der Veterinärmedizin kann es vorkommen, dass der Tierarzt seinen tierischen Patienten die Einnahme von Cannabidiol empfiehlt. Da auch Haustiere über ein Endocannabinoid-System verfügen, scheint die Wirkung ähnlich zu sein, wie beim Menschen.

Bekannt ist bisher, dass vor allem Hunde auf die beruhigende und entspannende Wirkung reagieren. Ob bei Tierarztbesuchen, Reisen, Umzügen oder besonderen Aktivitäten wie Silvester – immer mehr Tierbesitzer vermeiden chemische Substanzen und setzen stattdessen auf die Gabe von CBD.

Achtung Katzen: CBD-Öle für Katzen müssen besondere Standards erfüllen. Sie dürfen kein Terpen enthalten, da die Leber der Katze dieses nicht verstoffwechseln können. Normalerweise kommen bei der Einnahme Vollspektrum-Öle zum Einsatz, die sowohl Terpene als auch Flavonoide enthalten. Nutzt die Katze CBD, muss es sich dabei um ein Monopräparat ohne Terpene handeln!

Fazit: CBD ist mehr als nur ein Hype – selbst die Forschung ist aktiviert

Wenn sich Forschungen aus aller Welt mit einem Thema beschäftigen, steckt dahinter meist mehr als nur ein Hype. CBD ist gekommen, um zu bleiben, die genaue Wirkstruktur wird sicher in den nächsten Jahren Stück für Stück offengelegt. Schon jetzt steigt die Anzahl der Nutzer kontinuierlich und die Akzeptanz wird immer größer.

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