Freitag, 19. April 2024

Mehr Schein als Sein? Der Hype um CBD-Öl

16. Juli 2021 | Kategorie: Gesundheit, Ratgeber

Über lange Zeit hinweg kämpfte Hanf mit einem schlechten Ruf. Schnell wurde die uralte Kulturpflanze in einem Atemzug mit berauschenden Substanzen wie Haschisch oder Marihuana genannt.

Inzwischen aber wird Cannabis in immer mehr Ländern legalisiert, insbesondere in Form von CBD-Öl.

Die Hanfpflanze: Seit Jahrhunderten bekannt und geschätzt

Heute ist die Hanfpflanze eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt, die in unterschiedlicher Weise verwendet wird. Ob beim Hausbau, in der Papierherstellung oder Textilindustrie – die Vielfalt an Nutzungsmöglichkeiten ist riesengroß. Im Laufe wurde der Zeit wurde aus der Hanfpflanze ebenfalls Cannabis als Droge gewonnen. Berauschende Mittel wie Haschisch oder Marihuana kämpf(t)en deshalb seit jeher mit einem zweifelhaften Ruf.

Keine berauschende Wirkung bei medizinischen Erzeugnissen

Inzwischen erlebt Hanf ein fulminantes Comeback, indem die Pflanze wieder vermehrt als nachhaltiger Rohstoff für die Produktion von Baumaterial und Kleidung eingesetzt wird. Zudem wird Cannabis zunehmend für die medizinische Versorgung geschätzt. Eine berauschende Wirkung erzielen die medizinischen Produkte allerdings nicht, da zwischen zwei unterschiedlichen Inhaltsstoffen aus dem Segment der Cannabinoide differenziert wird.

Keine psychoaktive Substanzen in CBD-Öl

Während in einen Rauschzustand erzeugenden Hanfsubstanzen der psychoaktive Inhaltsstoff Tetrahydrocannabidiol bzw. THC enthalten ist, schließt aus Hanföl gewonnenes CBD-Öl keine psychoaktive Substanz ein. Immer mehr Züchter konzentrieren sich darauf, Hanfgewächse mit einem hohen CBD-Gehalt sowie besonders niedrigem THC-Anteil anzubauen. Durch diese Mischung darf das Öl auch als Nahrungsergänzungsmittel offeriert werden.

Positive Erkenntnisse bei Epilepsie und MS

Dennoch ist es nicht bedenkenlos gestattet, für die medizinische Wirkung von CBD-Öl zu werben. So existieren bislang noch keine wissenschaftlichen Untersuchungen, denen zufolge ein etwaiger positiver Effekt des Öl auf eine Krebsbehandlung belegt werden kann. Im Gegensatz dazu ist eine Reduzierung von Anfällen bzw. Beschwerden bei Epilepsie und Multipler Sklerose wahrscheinlich. Um diesen Effekt zu erzielen, bedarf es jedoch Erzeugnissen mit einer verschreibungspflichtig hohen Dosierung.

Eine leicht angstlösende Wirkung

Zudem wird CBD ein leicht angstlösender Effekt nachgesagt, ohne dass Betroffene durch die Einnahme eine Art Rauschzustand erleben. Nach Vermutungen mehrerer Studien dockt das CBD möglicherweise an Rezeptoren an, die eine Aktivierung des Glückshormons Serotonin aktivieren. In dieser Situation genügen einige Tropfen an CBD-Öl, um Ängste, Sorgen und Stress zu nehmen. Da mit dem Wirkstoff allerdings keine Nebenwirkungen verbunden sind, ist CBD-Öl möglicherweise eine gute Alternative zu Alkohol oder gar Valium.

Andere Studien und Erfahrungsberichte verweisen zudem auf wirkungsvolle schmerzstillende und krampflösende Effekte, die sich beispielsweise bei Menstruationsbeschwerden, Kopfschmerzen oder Magenverstimmungen einstellen. Dank eines positiven antioxidativen Effekts kommt CBD-Öl auch immer häufiger in kosmetischen Erzeugnissen wie Hand- und Gesichtscremes zum Einsatz.

Ein Lifestyle-Produkt?

Viele Erfahrungsberichte bestätigen, dass die positive Wirkung von CBD-Öl durchaus erwiesen ist. Dennoch sollten sich Käufer vor Augen führen, dass CBD-Öl in erster Linie ein Lifestyle-Produkt ist. Ganz gleich, ob das Mittel tatsächlich wirkt oder bei Anwendern nur eine Art Placebo-Effekt erzielt.

Fakt ist, dass CBD keine berauschende Wirkung erzielt und unterschiedliche Beschwerden zumindest leicht lindert. Deshalb schadet es nicht, einen Versuch zu starten und CBD-Öl auszuprobieren. Allerdings bleibt festzuhalten, dass CBD dennoch kein Wunderheilmittel gegen ernstzunehmende Erkrankungen ist.

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