Lauterbourg – Einmal im Jahr bietet der Pamina-Bürgermeisterkongress den politischen Akteuren aus der Pfalz, Baden und dem Elsass Gelegenheit, sich über aktuelle lokalpolitische Herausforderungen zu informieren und auszutauschen.
Der diesjährige sechste Kongress, zu dem der Eurodistrict Regio Pamina am 23. Oktober nach Lauterbourg eingeladen hatte, war dem Thema der so genannten Daseinsvorsorge gewidmet, also der Frage, wie die Basisversorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft in den unterschiedlich strukturierten Teilräumen des Eurodistrikt künftig gesichert werden kann.
So vielfältig wie der Aufgabenbereich selbst – vom Verkehr über die Gas-, Wasser-, und Elektrizitätsversorgung, Müllabfuhr, Abwasserbeseitigung bis hin zu Bildungs- und Kultureinrichtungen, Krankenhäusern, Bädern – sind auch die Formen der Organisation und Umsetzung dieser Aufgaben.
Keine Gleichmacherei
Entscheidend, darin waren sich die Kongressteilnehmer schnell einig, ist immer die konkrete Situation vor Ort. Guy-Dominique Kennel, Präsident des Generalrates Bas-Rhin, der als Gastredner die Politik des Generalrats zur Sicherung ausgewogener Raumstrukturen im Nordelsass beleuchtete, brachte es dahingehend auf den Punkt, dass es nicht um flächendeckende Gleichmacherei gehe, sondern darum, anknüpfend an den lokalen Stärken und Potenzialen bedarfsgerechte Lösungen zu entwickeln.
Dieser Ansatz zog sich wie ein roter Faden auch durch die Podiumsdiskussion, in der Kommunalvertreter aus den drei Teilräumen ihre Erfahrungen und Vorschläge zur Zukunftssicherung auf lokaler, regionaler und grenzüberschreitender Ebene austauschten. Übergreifend wurde insbesondere die Verbesserung des grenzüberschreitenden ÖPNV als wichtige gemeinsame Gestaltungsaufgabe gesehen mit Katalysatorfunktion für die Entfaltung des grenzüberschreitend vorhandenen Entwicklungspotenzials.
Josef Offele, Vorsitzender des Eurodistrict Regio Pamina, wertete in seinem abschließenden Fazit die Sicherung der Daseinsvorsorge als wichtige Zukunftsaufgabe mit integrierender Wirkung, die dazu beitrage, in dieser grenzüberschreitenden, europäischen Region durch eine Politik der räumlichen Nähe ein gemeinsames Raumgefühl entstehen zu lassen.
Bürger könnten sich durch ehrenamtliches Engagement aktiv in diese gemeinsame Zukunftsgestaltung einbringen – wobei das auf deutscher Seite weiter entwickelte ehrenamtliche Engagement durchaus grenzüberschreitend Pate stehen könne. (red)
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