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Bomben auf Landau – Gedenkveranstaltung und Demo auf dem Rathausplatz verliefen friedlich

17. März 2014 | Kategorie: Landau, Regional

Bürger und Stadtspitzen hatten sich vor dem Rathaus versammelt, um der Opfer des 16. März 1945 zu gedenken.
Fotos: pfalz-express.de/Licht

Vor 69 Jahren, am 16. März 1945, hagelte es Bomben auf Landau – wie in so vielen Städten gegen Ende des Zweiten Weltkriegs.

Die Grünen Laudaus hatten eine Gedenkversammlung angekündigt, geplant als friedliche Demonstration auf dem Rathausplatz und vor der Sparkasse –  für Demokratie und gegen „rechts“. Im vergangenen Jahr war es durch einen Aufmarsch von Neo-Nazis zu Tumulten gekommen (wir berichteten).

Auch die Mitglieder des Stadtvorstands und die Vorsitzenden der Stadtratsfraktionen hatten gemeinsam zu einer Gedenkveranstaltung vor dem Rathaus eingeladen, um den Opfern der Bombardierung Landaus am 16. März 1945 zu gedenken und einen lick auf die gegenwart und die Zukunft zu werfen.

Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer erinnerte in seiner Rede an die 176 Todesopfer, die am 16. März 1945 in Landau durch Bombenangriffe aus der Luft ums Leben gekommen waren, verschwieg jedoch nicht, dass sich auch in Landau viele an dem geschehenen Unrecht der Nazi-Diktatur mitschuldig gemacht hatten.

„Auch hier bei uns haben diese Verbrechen stattgefunden. Auch hier hat man die Augen verschlossen. Bei den letzten freien Wahlen erhielt die NSDAP in Landau 56 Prozent der Stimmen“, betonte Schlimmer.

„Die heutigen Generationen sind für diese Schreckenstaten nicht persönlich verantwortlich, allerdings dürfen und wollen wir nicht vergessen. Wir alle tragen die gesellschaftliche Verantwortung für unsere Stadt als offene und menschliche Gemeinschaft und kennen unsere Verpflichtung im Heute.“

Oberbürgermeister Schlimmer (li.) bei seiner Ansprache.

Schlimmer appellierte an die Bürger, für Toleranz, Menschlichkeit und Offenheit in Landau einzutreten. „In unserer Stadt leben Menschen aus über 100 verschiedenen Nationen friedlich zusammen. Wir haben keinen Platz für Fremdenhass“, so der Stadtchef.

Anschließend sprachen für die evangelische Kirche Dekan Volker Janke und für die katholische Kirche Diakon Hartwig Maas, die dazu aufriefen, gemeinsam für den Frieden einzustehen. Auch die zwei Geistlichen betonten nochmals die Gleichheit aller Menschen, egal welcher Hautfarbe, Religion oder sozialen Statuses. (cli/stadt-landau)

 

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