Beste Weinqualität und Sanfter Tourismus: „Mit unseren Pfunden müssen wir wuchern“

11. April 2013 | Kategorie: Politik regional, Regional

Nikolas Palmarini (2.v.r.) und Parteifreunde waren zu Gast im Weingut Dr. Steiner. Foto: Ahme

 

Siebeldingen. Landratskandidat Nikolas Palmarini, nach eigenen Angaben stark mit dem Wein verbunden, besuchte kürzlich mit einigen Parteifreunden das Traditionsweingut Dr. Steiner in Siebeldingen.

Das Weingut umfasst 10 Hektar Rebfläche und liegt vor der beeindruckenden Kulisse des Pfälzerwaldes, inmitten von Weinreben. „Eine Lage, die für Weine von Qualität kaum günstiger sein könnte“, sagt Inhaber Georg Steiner, der die Gäste zu einem kleinen Imbiss und einem feinen Selectionswein Muskateller eo Ipso einlud.
Diskussionsstoff gab es genug. Themen wie Weinbauregion, Vermarktung, sanfter Tourismus und überzogene Bürokratie bewegten die Runde.

Wo drückt der Schuh? „Wir müssen heute vom Traktor runter in den Anzug“, beschreibt Steiner die Flexibilität des heutigen Winzers. Dessen Betrieb muss als Familienbetrieb funktionieren und einer gewissen Logistik folgen. „Es wird nicht leichter durch die Reglementierungsflut, der man sich als Betrieb ausgesetzt fühlt“, so Steiner. Gegen zu viel Bürokratie wandte sich auch Fritz Job: „Im biologischen Weinbau gibt es fast mehr Paragrafen als Trauben“ so Job, der selbst ein Gästehaus führt.

20.000 Gäste besuchten im letzten Jahr das Steinersche Weingut. “Der Respekt vor der Natur und die Suche nach der besten Qualität verpflichten uns zu einer umweltbewussten und Ressourceschonenden Pflege der Weinberge,“ so Steiner. Die Faszination für Wein packte Steiner schon als junger Mensch, „als ich weltweit zahlreiche Weinländer erkunden konnte. Doch so optimale Voraussetzungen wie  in der Südpfalz fand ich nirgends vor.“ „Wir stehen im Weinbau super da“ bestätigte auch Fritz Job. Vorbei die Zeiten, als man an der Oberhaardt, wie die Region damals hieß, nur einige wenige Pfennige für den Liter Fasswein bekam. Der damalige Landrat Weber habe diese Entwicklung schon eingeläutet mit dem Bekenntnis „Wir müssen weg von Weck und Woi“. Heute gehen junge Leute in ihrer Ausbildung in verschiedene Betriebe, gehen auch ins Ausland und verwerten diese Erfahrungen dann im eigenen Betrieb. Bestes Beispiel dafür sind wohl die Winzer „Die junge Südpfalz“. Auch die Weinwerbung sei sehr exklusiv und eine Erfolgsstory.

Der Tourismus in der Südpfalz: Der Gast würde ein reichhaltiges Angebot bevorzugen. Hotels auf hohem Niveau wie der Leinsweiler Hof, Südpfalzterrassen oder die Alte Rebschule seien rar. Bernd Kost wies daraufhin, dass der Frankweiler Hof momentan umgebaut wird, Reiner Niederberger aus Annweiler brachte das Haus Trifels ins Gespräch. „Auch gute Gästehäuser mit Komfort sind wichtig für den hiesigen Tourismus“ bestätigte Bernd Lauerbach. Hier gelte es verstärkt, Eigeninitiativen zu unterstützen, waren sich alle einig.

„ Das Zurück zur Natur“ ist immer noch ein Credo für Steiner, dem er sich verpflichtet fühlt und das sich auch in seinen Veranstaltungen auf dem Hof ausdrückt. Ein Vorbild braucht es da nicht unbedingt, wenn auch Südtirol bezüglich eines sanften, hochwertigen Tourismus durchaus einen gewissen Vorbildcharakter hat. „Wir müssen die Leute aus dem Stress holen und sie mit lokalen Angeboten in die Südpfalz holen“. Wir haben hier 2500 Sonnenscheinstunden und jede Menge Pfunde, mit denen wir wuchern können und unsere Weinqualität ist durch die Bank sehr gut“.

Gute Qualität gelte es auch im Lebensmittelbereich umzusetzen, man solle sich aber auch gleichzeitig auf die ureigensten Dinge rückbesinnen. „Zurück zu den Wurzeln“, zurück zu einer gewissen Bodenständigkeit, die auch Palmarini schätzt. Die Landschafts- und Kulturregion möchte er erhalten wissen. Sie sei „die Grundlage des Landkreises; Grundlage der Landwirtschaft, der Winzer und Bauern; Grundlage des Tourismus und Lebensgrundlage der Kinder.“ (desa)

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