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Beirat des Energieagentur-Regionalbüros: „Energieagentur wichtiger Multiplikator und Unterstützer moderner Konzepte hier vor Ort“

21. Dezember 2015 | Kategorie: Kreis Bad Dürkheim, Rheinland-Pfalz
Landrat Ihlenfeld, Vorsitzender des Beirats. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landrat Ihlenfeld, Vorsitzender des Beirats.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Bad Dürkheim. Wie kann man konkret die „Wärmewende“ vorantreiben? Diese Frage stand im Mittelpunkt der fachlichen Diskussion bei der Beiratssitzung des Regionalbüros  Mittelhaardt & Südpfalz der Energieagentur Rheinland-Pfalz.

Die öffentliche Wahrnehmung der Energiewende beschränkt sich oft auf den Stromsektor. Rund die
Hälfte des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland entfällt auf den Wärmesektor.

Dabei wird der größte Teil der Wärme nach wie vor aus der Verbrennung fossiler Energieträger – Kohle, Öl und Gas – gedeckt. „Es bestehen gewaltige Einsparpotenziale in diesem Bereich.

Und mit innovativen Konzepten kann eine Erhöhung des Einsatzes erneuerbarer Energien auch im Wärmesektor erreicht werden – mit positiven Effekten für die Umwelt und die lokale Wertschöpfung“, leitete Isa Scholtissek, Energieagentur-Regionalreferentin Mittelhaardt & Südpfalz, ein. Mit kommunalen Entscheidern die besten Varianten für spezifische Vorhaben zu finden, etwa die zukunftsfähige Wärmeinfrastruktur eines Neubaugebietes, ist eine wichtige Funktion der Energieagentur.

Ein aktuelles Beispiel für die Zusammenarbeit einer Kommune mit der Energieagentur stellte
Michael Jakob, Fachreferent der Energieagentur, dem Beirat vor: Mit Unterstützung der
Energieagentur entschied sich die Stadt Schifferstadt (Rhein-Pfalz-Kreis) für ein sogenanntes „kaltes
Nahwärmenetz“ in einem Neubaugebiet.

Neben der Nutzung der Erdwärme aus ca. 100 Metern Tiefe (sog. oberflächennaher Geothermie) zur Wärmeerzeugung macht man sich die Bodentemperatur auch für die Kühlung von Häusern im Sommer zunutze. „Die Temperatur des Bodens von konstant 12 bis 14 Grad Celsius wird so nicht nur in der Heizperiode genutzt und die Wärme daraus gezogen, sondern kann auch sinnvoll zur Kühlung eingesetzt werden.

Die Anwendung dieser Technologie im Rahmen eines Nahwärmenetzes reduziert die Kosten gegenüber
Einzellösungen erheblich und bietet sich aufgrund der hohen energetischen Anforderungen vor
allem in Neubaugebieten an. Zusätzlichen Mehrwert bietet ein wohltuendes Raumklima durch die
damit verbundene Art der Kühlung im Sommer, der eine immer größere Bedeutung in
Niedrigenergie- bzw. Passivhäusern zukommt“, berichtete Michael Jakob.

Auch in Insheim unterstützt die Energieagentur die Gemeinde aktuell bei der Planung eines innovativen Nahwärmesystems, das aus der Abwärme des Geothermiekraftwerks gespeist werden soll.

Nach der intensiven Diskussion, die unter den 20 Teilnehmern der Sitzung folgte, betonte Landrat
Hans-Ulrich Ihlenfeld, Vorsitzender des Beirats, die Wichtigkeit des Austauschs in diesem Gremium.
„Wir alle wollen und müssen die Energiewende umsetzen, und das parteiübergreifend. Die
Energieagentur setzt in der Region wichtige Impulse für die Energiewende vor Ort, und auch heute
haben wir wieder interessante Ansätze vorgestellt bekommen, welche Beiträge die Kommunen leisten können.“

Die nächste Sitzung des Beirats ist für Mai 2016 anberaumt. Das Thema „Solarstrom“ wird im Mittelpunkt des fachlichen Teils stehen. „Wir planen im Landkreis Bad Dürkheim weitere
Photovoltaik-Anlagen auf Deponieflächen“, so Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld. „Für uns ist das als
Alternative zu Windstrom eine wichtige Baustelle.“

Regionale Termine 2016:

26. April 2016: Ressourceneffizienz-Unternehmer-Frühstück Landkreis Bad Dürkheim, Bad Dürkheimer
Haus;

Juni 2016: Pfälzer Tag der Elektromobilität und erneuerbare Energien, Salierhalle/Wurstmarkplatz
Bad Dürkheim.

Zur Energieagentur Rheinland-Pfalz

Die Energieagentur Rheinland-Pfalz unterstützt Kommunen und öffentliche Einrichtungen, Unternehmen und Bürger bei der Umsetzung ihrer Aktivitäten zur Energiewende in Rheinland-Pfalz. Sie informiert und initiiert Projekte in den Bereichen Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Energiesparen. Mitarbeiter in den Regionalbüros stehen als Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung und unterstützen bei der Durchführung regionaler Projekte. Damit trägt die Landesenergieagentur zur Umsetzung der energiepolitischen Ziele in Rheinland-Pfalz sowie zum Klimaschutz bei.

Die Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH wurde 2012 als Einrichtung des Landes gegründet. Sie informiert unabhängig und anbieterneutral. (red)

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