BBS plant vier neue Bildungsgänge – Soziale und wirtschaftliche Berufsfelder im Blick

7. Dezember 2022 | Kategorie: Kreis Germersheim

Smart Factory in Wörth.
Foto (Archiv): KV GER

Wörth/Germersheim – Vier neue Fachrichtungen plant BBS-Schulleiter Alexander Ott. Die sollen die Bedürfnisse von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik wahrnehmen und den sozialen und wirtschaftlichen Belangen des Landkreises Rechnung tragen.

„Unsere Berufsbildende Schule Germersheim/Wörth ist ein Zentrum der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Gemeinsam passen wir stetig das Angebot entsprechend der Anforderungen des Marktes an“, so Landrat Dr. Fritz Brechtel. 

Um die topmoderne „Industrie 4.0 Anlage“ (Smart Factory) noch besser nutzen und eine weitere attraktive Option für technische Berufsschulabsolventen anbieten zu können, soll eine neue Fachschule im Bereich Technik, Fachrichtung Automatisierungstechnik mit dem Schwerpunkt Produktionsautomatisierung das bestehende Fachschulangebot am Standort Wörth ergänzen.

Die Absolventen dieser Fachschule (Staatl. geprüfte(r) Technikerin/Techniker – Bachelor Professional) sollen dem Fachkräftemangel in der Region in diesem Bereich entgegenwirken.

„Die Smart Factory ist ein gutes Beispiel dafür, wie Schule mit der sich verändernden Arbeitswelt Schritt hält. Das Engagement und die Einrichtung der Lernfabrik war wichtig und richtig, denn wir ermöglichen damit eine moderne und zukunftsorientierte Aus- und Weiterbildung“, betont Schuldezernent Christoph Buttweiler.

Weiterhin wurde beim Bildungsministerium bereits der neue, drei Jahre dauernde Ausbildungsberuf Kaufleute für Digitalisierungsmanagement am Standort Germersheim beantragt. Primäre Aufgaben dieses Berufs sind die Identifizierung von Geschäftsprozessen und deren Digitalisierung sowie die Implementierung von digitalen Prozessen unter Berücksichtigung von Datenschutz und IT-Sicherheit. „Falls die „Kaufleute für Digitalisierungsmanagement“ genehmigt werden, wäre der Start bereits im kommenden Schuljahr 2023/2024“, berichtet Ott.

Doch nicht nur die Wirtschaftsbereiche, auch die Sozial- und Gesundheitsthemen habe man im Blick.  Brechtelt: „Spätestens seit der Corona-Pandemie ist es sicherlich bei allen angekommen, wie wichtig ein funktionierendes Gesundheitswesen ist. Umso bedeutender ist es, dass auch in dem Bereich ein Augenmerk auf die Ausbildungsmöglichkeiten gelegt wird.“

Am Standort Wörth soll daher eine Höhere Berufsfachschule Sozialassistenz angeboten werden. In diesem zweijährigen Bildungsgang werden Grundlagen für die spätere Fachschulausbildung, z. B. im Bildungsgang Sozialwesen, Fachrichtung Sozialpädagogik (Erzieherinnen/Erzieher) und Heilerziehungspflege gelegt. Optional kann dieser Bildungsgang bei entsprechenden Leistungen auch zur Fachhochschulreife führen. Vermutlichen werden dieser Bildungsgang und die Fachschule im Bereich Technik ab dem Schuljahr 2024/25 an den Start gehen können.

Als Pilotprojekt in Rheinland-Pfalz soll außerdem die einjährige Ausbildung zur/zum Pflegehelfer(in) beantragt werden. Im Zuge der generalisierten Pflegeausbildung werden die bisherigen einjährigen Berufe in den Bereichen Altenpflegehilfe und Krankenpflegehilfe in diesem neuen Berufsbild zusammengefasst. Wie lange das Verfahren bis zu einer möglichen Genehmigung dauert, ist offen.

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