Kreis Germersheim: Berufsbildende Schule wird für digitales Zeitalter ausgebaut

3. August 2018 | Kategorie: Kreis Germersheim

Die Berufsbildende Schule (BBS) in Germersheim.
Foto: Pfalz-Express

Kreis Germersheim – Durch die Digitalisierung verändern sich die Arbeitsprozesse, es entstehen neue Berufsbilder.

Darauf müsse auch die Aus- und Weiterbildung reagieren und sich verändern, so der für Schulen und Bildung zuständige Erste Kreisbeigeordnete Christoph Buttweiler.

Wie das an den beiden Standorten Germersheim und Wörth der Berufsbildenden Schule geplant ist und umgesetzt werden soll, das haben der Schulleiter der Berufsbildenden Schule, Rainer Sprotte, und sein Stellvertreter, Ingolf Käsmeier, im Kreisausschuss vorgestellt.

In einer sich fortdauernd verändernden Arbeitswelt beruhe wirtschaftlicher Wohlstand gerade im Landkreis Germersheim zunehmend auf modern ausgebildeten Fachkräften, so Landrat Dr. Fritz Brechtel. Insbesondere mit dem Projekt „smart facory“ (Modellfabrik) werde die Qualität der Fachkräfteausbildung für die Region gesichert. „Es wird die weitere Vernetzung regionaler Betriebe ermöglicht und gleichzeitig ein technologisches Wissenszentrum mit überregionaler Bedeutung geschaffen“, so Brechtel.

Schwerpunkt „KFZ-Technik“ an BBS Germersheim

Dazu werden an beiden Standorten Schwerpunkte gesetzt. Die Berufsbildende Schule am Standort Germersheim soll den Schwerpunkt „KFZ-Technik“ erhalten und zum Aus- und Weiterbildungszentrum für Elektro-Mobilität/Hochvolt-Technologie weiterentwickelt werden.

Dazu ist eine Erweiterung der Ausstattung (Modelle und Anschauungsmaterialien) in den Räumen der (bestehenden) KFZ-Werkstatt erforderlich. Die Kosten dafür werden mit rund 300.000 Euro beziffert.

Schwerpunkt auf „Metall/Produktion“ in Wörth

Am Standort Wörth soll der Schwerpunkt auf „Metall/Produktion“ liegen. Die Berufsbildende Schule soll dort zum Aus- und Weiterbildungszentrum für Industrie 4.0 weiterentwickelt werden. Dazu soll eine „Smart Factory“, also eine Modellfabrik, angeschafft werden.

Die „Smart Factory“ simuliert die reale Arbeitswelt, beispielsweise vom Transport aus dem Hochregallager über die Bearbeitung und die Qualitätskontrolle bis hin zum Transport in den Vertrieb. Die Anschaffung der „Smart Factory“ wird rund 1 Million Euro kosten.

Mögliche finanzielle Förderungen durch Bund und Land werden laut Kreisverwaltung noch geprüft. Kooperationen mit ansässigen Firmen und mögliche finanzielle Unterstützungen zur Umsetzung des Konzeptes seien angestrebt. „Der Landkreis schafft mit dieser Weiterentwicklung seiner Berufsbildenden Schule ein Wissenszentrum mit „Leuchtturm-Charakter“ für gesamt Rheinland-Pfalz“, findet der Kreischef.

Auch der Kreisausschuss unterstützt die Weiterentwicklung der Berufsbildenden Schule in Germersheim und Wörth zum Kompetenzzentrum für Metall- und Elektroberufe im Zuge der vierten industriellen Revolution (Industrie 4.0). Die Weichen dafür sollen im Lauf des nächsten Schuljahrs gestellt werden.

 

Information

Der Hauptausschuss des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) hat im Zuge der vierten industriellen Revolution (Industrie 4.0) die Teilnovellierung der industriellen Metall und Elektroberufe zum 1. August 2018 beschlossen. Die modernisierten Ausbildungsordnungen enthalten Neuerungen und Themen wie Digitalisierung der Arbeit, Datenschutz und Informationssicherheit und widmen sich der Aktualisierung der betrieblichen Ausbildungsinhalte und der schulischen Lerninhalte.

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