Samstag, 20. April 2024

Auf den Spuren des römischen Reichs in der Pfalz

27. Januar 2021 | Kategorie: Allgemein, Anzeige, Freizeit & Hobby, Ratgeber

Quelle: „Romans“ (CC BY-SA 2.0) by Pietro Zuco

Die Pfalz ist eine Region mit einer langen Geschichte: schon die Römer hinterließen hier Spuren, die bis heute sichtbar sind, von alten Waffen bis hin zu beeindruckenden Ruinen.

Dabei ist der römische Einfluss auf diese Region aber nur ein Beispiel unter vielen – die römische Antike ist in unserer Gegenwart präsenter als viele denken.

Das alte Rom in der Popkultur

Das römische Reich war über Jahrhunderte die unumstrittene Großmacht in Europa, Nordafrika und in Teilen von Asien. Dass der Einfluss dieses Riesenreichs bis heute nachwirkt, sehen wir jedoch nicht nur an alten Amphitheatern und anderen Monumentalbauten, sondern auch in unserer Popkultur.

Immer häufiger stehen hier die Geschichten um die alten Römer im Mittelpunkt. In der Spiele-Industrie sind die alten Römer beispielsweise noch immer allgegenwärtig.

Das Strategie-Spiel „Imperium Romanum“, das im alten Rom spielt und in welchem Spielern ermöglicht wird, sich eine eigene Stadt aufzubauen, kommt bei Fans sehr gut an. Online Slots wie „Roman Legion“, die durch historische Designs und Symbole wie z. B. das Kurzschwert des Gladiators, antike Vorstellungen von Ästhetik in die Gegenwart transportieren, sind äußerst beliebt.

Die Spielebranche knüpft dabei nahtlos an Filmhits wie „Gladiator“ an, die unsere Vorstellung vom römischen Leben nachhaltig geprägt haben. Dass diese Überzeichnungen dabei jedoch oft nicht ganz korrekt sind, machen die Überbleibsel römischer Geschichte in der Pfalz deutlich.

Die Römer in der Pfalz – was bleibt vom Mythos Rom?

Zahlreiche Gebäuderuinen in der Pfalz – zu sehen etwa im Freilichtmuseum Schwarzenacker – machen deutlich, dass die alten Römer vor allem Meister der Verwaltung waren.

Neben größeren Siedlungen wie Mainz oder Trier setzten sie auf ein Raster aus Militärlagern, um besetzte Gebiete zu kontrollieren. Dabei waren aber auch immer bestimmte Bereiche der Zivilbevölkerung vorbehalten, um die Lager zu versorgen. Diese entwickelten sich in manchen Fällen zu größeren Siedlungen – hier liegen die Wurzeln von pfälzischen Dörfern wie Rheinzabern oder Eisenberg.

Um die Herrschaft über ihr Reich langfristig zu sichern, setzten die Römer außerdem auf ein engmaschiges und exzellent ausgebautes Straßennetz.

In der Südpfalz finden sich noch heute Überreste einer solchen Straße, die einst am linken Rheinufer entlang die Städte Straßburg, Mainz und Speyer mit den italienischen Metropolen der Antike verband und erst an der Nordsee ihr Ende fand – besonders die Verbindung zwischen der heutigen Pfalz und ihren Siedlungen am Rhein war für die Römer von strategischer Bedeutung.

Für die ehemals germanischen Gebiete in Südwestdeutschland brachte diese Infrastruktur einen Aufschwung des Handels sowie eine enge kulturelle Anbindung an die römischen Kernprovinzen mit sich.

Der Preis dafür war eine effektive Kontrolle der Regionen durch die Herrscher in Rom, symbolisch gekennzeichnet durch Leugensteine, wie sie etwa im pfälzischen Landkreis Germersheim zu bewundern sind: Diese Markierungssteine dienten dazu, Entfernungen am Straßenrand anzugeben und somit Reisenden das Leben zu erleichtern.

Der Einfluss der Römer auf die Pfalz beschränkt sich jedoch nicht nur auf Herrschaft und Handel, sondern reicht bis ins Herz der heutigen Genusskultur.

Denn die Elite des alten Roms wollte in den Provinzregionen natürlich nicht auf ihren Wein verzichten und brachte diesbezüglich Anbautechniken, Werkzeuge und Gebäudestrukturen mit in die neu eroberten Gebiete.

In manchen Gegenden der Pfalz sind diese Überbleibsel noch gut erhalten – die antike Weinkultur wird dabei natürlich weiterhin gepflegt. So wird in einem rekonstruierten römischen Weingut bei Bad Dürkheim regelmäßig Wein mithilfe einer römischen Trettechnik gekeltert und anschließend ausgeschenkt.

Der Weinort Gimmeldingen, Ortsteil von Neustadt. Hier wurde ein römisches Mithräum gefunden.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Fazit: Das antike Rom ist in der Pfalz allgegenwärtig

Auch wenn seit dem Ende des römischen Imperiums – zumindest in West- und Mitteleuropa – weit mehr als 1000 Jahre vergangen sind, bleiben die Spuren des Riesenreichs überall sichtbar.

Neben popkulturellen Einflüssen auf Spiele und Filme zeigt sich dies vor allem an gut erhaltenen Ruinen und alten Kulturtechniken. Dabei ist die Pfalz ein Mekka für alle, die sich für diesen Teil der europäischen Vergangenheit interessieren: Wer weiß, wo er oder sie suchen muss, kann zwischen alten Straßen, Lagern und Weingütern noch heute auf den Spuren der Antike wandeln.

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