Freitag, 26. April 2024

Arbeitgeberpräsident will Ungelernte nach Deutschland holen

13. November 2018 | Kategorie: Allgemein, Politik

Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin – Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer verlangt von der Großen Koalition, mit dem geplanten Fachkräftezuwanderungsgesetz auch Ungelernte nach Deutschland zu holen.

„Es geht uns eben nicht nur ausschließlich darum, den Akademiker oder bereits ausgebildeten Fachmann ins Land zu holen“, sagte Kramer dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

„Das Gesetz muss auch ermöglichen, Menschen anzuwerben, die wir in Deutschland erst zu Fachkräften weiterbilden, da es weltweit keine vergleichbare Berufsausbildung gibt, wohl aber Berufserfahrung.“

Kramer plädierte dafür, auch abgelehnte Asylbewerber mit Job in Deutschland zu halten – was derzeit unter dem Stichwort „Spurwechsel“ diskutiert wird.

„Die meisten, die gekommen sind, sind unter 25 Jahren und lernen relativ schnell die deutsche Sprache. Und wenn sie sich in der Ausbildung und den ersten Berufsjahren bewähren, haben sie bereits heute die Chance, auf Dauer in Deutschland zu bleiben“, sagte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberbände (BDA).

„Ich appelliere an jede Ausländerbehörde, die bestehenden Regelungen für gut integrierte Beschäftigte anzuwenden. Wichtig ist, für diese dann rechtzeitig eine Aufenthaltserlaubnis zu beantragen.“

Der Arbeitgeberpräsident rechnet mit einer Fortsetzung des Arbeitsmarkt-Booms auch im kommenden Jahr. „Es gibt keine Anhaltspunkte, dass die Arbeitslosigkeit zunehmen könnte. Die deutsche Wirtschaft wird 2019 rund 500.000 neue Arbeitsplätze schaffen“, sagte Kramer.

Allerdings würden die Wachstumsprognosen zurückgehen. „Ein Grund dafür ist bereits jetzt der Fachkräftemangel. Wir haben ihn nicht in allen Regionen gleichermaßen, aber in fast allen Branchen“, so der BDA-Präsident.

„Der Lagerarbeiter fehlt genauso wie der Informatiker. Der Fachkräftemangel ist das größte langfristige Risiko für unsere Wirtschaft, dem wir selbst begegnen können, im Gegensatz zu vielen externen Risiken.“ (dts Nachrichtenagentur)

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3 Kommentare auf "Arbeitgeberpräsident will Ungelernte nach Deutschland holen"

  1. Hans-Jürgen Höpfner sagt:

    Ja,ja, Gewinne werden dann privatisiert und die Kosten für die Integration muss dann das Volk aus Steuern berappen und die Integrationsarbeit leisten. Denn bei diesem Herrn da um die Ecke, da werden diese Leute wohl nicht wohnen und auch nicht das Klassenzimmer seiner Enkel teilen. Wie damals beim Türkei Anwerbe-Abkommen. Da hat man nicht nach 2 Jahren wie eigentlich gedacht, die Leute ausgewechselt. So sind die Ghettos und die nicht gelungene Integration entstanden.

    Was zahlt also die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände für diese Forderung?

    Vorkasse bitte!
    Cash!
    Und zwar angemessen und immer wieder neue Tranchen, wenn neue Leute ins Land kommen!

  2. Markus sagt:

    Super Idee, Bravo.
    „Kramer plädierte dafür, auch abgelehnte Asylbewerber mit Job in Deutschland zu halten“. Das erste was Sie lernen ist, das man für das nichts tun vom Amt mehr bekommt als ein „Harzer“ oder Tellerwäscher. Ich würde es in deren Situation auch nicht anders machen. Oder doch?
    Bei meinem Arbeitgeber mit mehreren tausend Arbeitnehmern habe ich mal ca 4-5 von den Flüchtlingen gesehen. „In Ausbildung“. Ist aber schon lange her. Wohl geflüchtet vor der Arbeit.
    „Schaffer“ sind das keine, ob „Fachkräfte“ oder „Nichtsgelernte“.

  3. Kai Schnabel sagt:

    „Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer verlangt von der Großen Koalition, mit dem geplanten Fachkräftezuwanderungsgesetz auch Ungelernte nach Deutschland zu holen“

    Welchen Tipp hat der Herr Arbeitgeberpräsident für die Bundesregierung wenn es um integrationsresistente, arbeitsunwillige, kriminelle „Fachkräftezuwanderer“ geht.

    Die Alltags-, Kultur- und Kriminalitätsprobleme in der Nachbarschaft tragen ja nicht die Elite der Gesellschaft, sondern die die sich nicht in hinter Stacheldraht- u. Kamera- bzw. Bodyguard bewehrte Villenviertel zurückziehen können.

    Hauptsache man hat genügend billige Arbeitskräfte, um das Lohnniveau zu drücken. Um die generierten Probleme können sich andere kümmern. SPD u. Linke haben das noch nicht kapiert!